Qualitätsmanagement – ein Manifest. Teil 1.7

Ein Manifest für ein funktionierendes Qualitätsmanagement: Ziel des Manifests ist die kritische Betrachtung der eigenen, vielleicht schon lange vorhandenen und daher etablierten Systeme. Die Systeme haben sich oft im Umfang weiterentwickelt. In ihrer Qualität oftmals nicht. Oder sie haben sich nicht weiterentwickelt und bestehen einfach nur so weiter. Parallelsysteme sind entstanden. Die Konsequenzen: Bedeutungslosigkeit, Redundanzen und am Ende eine umfangreiche Blindleistung.

 

Warum ein Manifest zu Qualitätsmanagement? 

Zunächst die Frage: Ein Manifest? Die zweite: Echt jetzt? Und die dritte: Haben wir das nicht schon beantwortet? Nun ja. Das ist jetzt immerhin schon der siebte Teil. Daher:

Tatsächlich sind diese Fragen schon  beantwortet worden, und zwar beim Einstieg in das „Manifest eines funktionierenden Qualitätsmanagements“. Der Link dazu befindet sich am Ende des Textes. Aber die Kurzform kann ich hier doch noch schnell wiederholen: Managementsysteme werden teilweise als Verschwendung von Zeit und Geld, als nutzlos bewertet. Ich habe dazu im ersten Teil als Beispiel das Schieben eines Autos als Vergleich herangezogen. Das ist nicht die Schuld des Autos! Qualitätsmanagementsysteme werden auch heute noch viel zu sehr geschoben. Das Manifest zeigt den Start-Knopf, das Gaspedal, die Blinker, das Navi, aber auch die Bremsen, Sprit und alle anderen wesentlichen Funktionen und Voraussetzungen.

Das Manifest soll den Fokus darauf legen, was sein muss. Es handelt um ein konstruktives Manifest.

 

Manifest Qualitätsmanagement Qualität Keynote Vortrag Markus Reimer Speaker Innovation Digitalisierung Wissen

Manifest Qualitätsmanagement Teil 7

Ziel des Manifests für ein  funktionierendes Qualitätsmanagement

Das Manifest soll in 111 Manifestationen mit dem Brennglas auf einzelne wesentliche Themen vorhandener Systeme fokussieren. Das Manifest ersetzt aber noch nicht einmal im Ansatz die jeweils gültige Norm. Im Gegenteil. Das Manifest unterstreicht, unterstützt die Norm. Und das Manifest folgt keiner chronologischen Ordnung. Die 111 Manifestationen können in beliebiger Reihenfolge gelesen, betrachtet, analysiert und auf das System der Organisation gerichtet werden. Es geht sodann darum, die einzelnen Manifestationen mit ehrlicher Selbstreflexion im eigenen System zu hinterfragen. Sollte das Ergebnis lauten: „So machen wir das!“, dann ist das gut so. Und sollte das Ergebnis nicht so lauten … ja dann!

Und hier sind die Manifestationen 031 – 035:

 

Qualitätsmanagement Manifestation 031:

MACHE DEINE ORGANISATION ZU EINEM ROLE-MODEL DEINER UMGEBUNG!

Der Kontext bestimmt zu größten Teilen das Agieren von Organisationen. Das ist nicht nur notwendig, sondern auch sinnvoll. Es ist aber, was es ist: lediglich reaktiv. Warum also nicht in die Offensive gehen und den Kontext maßgeblich selbst bestimmen? Der Spruch ist bekannt: „Frage nicht, was dein Land für dich tun kann … .“ Der andere Spruch ist auch bekannt: „Gehe mit gutem Vorbild voran!“ Das steigert die Attraktivität nach außen, aber auch nach innen! Organisationen orientieren sich zu gerne an „den Anderen“.  Positiv benannt: Benchmark. Doch wer sind die anderen? Für alle außerhalb der eigenen Organisation ist die eigene Organisation „die andere“. Also sorge für das notwendige Vorbild!

 

Qualitätsmanagement Manifestation 032: 

DIGITALISIERE NUR PROZESSE, DIE FUNKTIONIEREN!

Managementsysteme werden in ihrer steuerbaren Dokumentation immer digitaler. Das ist auch mehr als erstrebenswert. Softwarelösungen für ein Prozessmanagement bringen sehr viele Vorteile mit sich. Die Basis ist aber die Funktionalität der Prozesse im Analogen. Ein Prozess, der nicht funktioniert, wird auch dann nicht funktionieren, wenn er digitalisiert, also in einer Software abgebildet ist. „Garbage in, garbage out!“ – Eine Regel, eine Kausalität, die sich an vielen Beispielen aufzeigen lässt. Immer wieder. Das gilt es zu verhindern. Denn ein Prozess, der dysfunktional ist, bleibt auch dann dysfunktional, wenn er digitalisiert ist.

 

 

Jetzt einen unverbindlichen Beratungstermin mit mir vereinbaren. 

Banner zum Beratungsangebot

 

 

Qualitätsmanagement Manifestation 033: 

LEGE FEST, WAS DEINE ORGANISATION MACHT UND AUCH  N I C H T  MACHEN WIRD!

An Managementsysteme wird grundsätzlich der Anspruch gestellt, Erwartungen und Bedürfnisse interessierter Parteien effektiv und effizient zu erfüllen. Dies aber in alle Richtungen sicherzustellen, kann zum einen nicht und soll zum anderen auch gar nicht gewährleistet werden. Es müssen klare Grenzen definiert werden; gerade auch in die Richtung, was die eigene Organisation nicht leisten will. „Everybody´s darling is everybody´s Depp!” Soweit der Politiker Franz-Josef Strauß. Ein Managementsystem, das es allen recht machen will, ist zum Scheitern verurteilt, also auch ein Depp. Daher gilt es zu definieren, wo die Grenzen des Systems sind.

 

 

Qualitätsmanagement Manifestation 034: 

SICHERE AB, DASS GESETZLICHE UND BEHÖRDLICHE VORGABEN EINGEHALTEN WERDEN!

Nimmt man die aktuelle ISO 9001, so wird darin ganz klar gefordert, dass gesetzliche und behördliche Vorgaben berücksichtigt werden müssen. In der Praxis erlebe ich zu oft, dass dies eher eine formale Nebenaktion ist. Qualitätsmanagement-Systeme bestehen und erfüllen ihren Zweck; die zutreffenden wesentlichen Vorgaben werden aber nur in einer zusätzlichen Liste parallel geführt. Wenn überhaupt. Sie gehören aber nicht in eine parallele „Nebenliste“, sondern von Anfang an berücksichtigt und in das System als Rahmen für Grenzen, aber vor allem auch für Möglichkeiten, integriert. Ein Managementsystem muss das berücksichtigen, was berücksichtigt werden muss. Dazu gehören u.a. Gesetze, die, sofern sie zutreffen, nicht umgangen werden dürfen. Daher gilt es diese von vornherein ins Managementsystem zu integrieren.

 

 

Qualitätsmanagement Manifestation 035:

STELLE SICHER, DASS PROZESSVERANTWORTLICHE DAS NOTWENDIGE DURCHGRIFFSRECHT HABEN! 

Die Steuerung von Prozessen ist vielleicht der entscheidendste Faktor eines funktionierenden Qualitätsmanagements. Die definierten, die vereinbarten Ziele der Prozesse sind anzusteuern über die Prozessverantwortlichen. Dazu braucht es auch das Bewusstsein aller Prozessbeteiligten, die am Erreichen der Ziele mitwirken. Wesentlich ist aber die Steuerungsmöglichkeit der Prozessverantwortlichen; diese gilt es sicherzustellen. Andernfalls ist eine Prozessverantwortlichkeit sinnlos. Prozesse zeichnen sich dadurch aus, dass sie gesteuert werden müssen – und dass man sie auch steuern kann. Das ist die Aufgabe der Prozessverantwortlichen. Diese brauchen die notwendigen Befugnisse, um wirklich steuern zu können.

 

In (un-)regelmäßigen Abständen werden hier die nächsten Teile des Manifests für ein funktionierendes Qualitätsmanagement veröffentlicht.

 

 

„Manifest für ein funktionierendes Qualitätsmanagement“

 

1.1 Teil Manifestationen 001-005  

1.2 Teil Manifestationen 006-010

1.3 Teil Manifestationen 011-016

1.4 Teil Manifestationen 016-020

1.5 Teil Manifestationen 021-025

1.6 Teil Manifestationen 026-030

1.7 Teil Manifestationen 031-035

 

Hier können Sie die Business-Reflexionen-Trilogie „Das Walross“, „Der Kugelfisch“ und „Die Seegurke“ bestellen. Je 160 Seiten. Je 14,80 €. Gerne mit persönlicher Widmung.

Hier finden Sie Vortragsausschnitte von mir zu den Themen #Qualität #Innovation #Nachhaltigkeit #Wissen #Agilität #Digitalisierung.

Hier finden Sie mein Beratungsangebot für Ihr Unternehmen: Entwicklung von #Vision #Mission #Zielen #Strategien #Prozessen, zu #Innovation #Nachhaltigkeit und die Durchführung von internen Audits

 

Dr. phil. Markus Reimer ist Keynote-Speaker und Lead Auditor für Managementsysteme.