Qualitätsmanagement – ein Manifest. Teil 1.6

Ein Manifest für ein funktionierendes Qualitätsmanagement: Ziel des Manifests ist die kritische Betrachtung der eigenen, vielleicht schon lange vorhandenen und daher etablierten Systeme. Die Systeme haben sich oft im Umfang weiterentwickelt. In ihrer Qualität oftmals nicht. Oder sie haben sich nicht weiterentwickelt und bestehen einfach nur so weiter. Parallelsysteme sind entstanden. Die Konsequenzen: Bedeutungslosigkeit, Redundanzen und am Ende eine umfangreiche Blindleistung.

 

Warum ein Manifest zu Qualitätsmanagement? 

Zunächst die Frage: Ein Manifest? Die zweite: Echt jetzt? Und die dritte: Haben wir das nicht schon beantwortet? Nun ja. Das ist immerhin schon der sechste Teil. Daher:

Tatsächlich sind diese Fragen schon  beantwortet worden, und zwar beim Einstieg in das „Manifest eines funktionierenden Qualitätsmanagements“. Der Link dazu befindet sich am Ende des Textes. Aber die Kurzform kann ich hier doch noch schnell wiederholen: Managementsysteme werden teilweise als Verschwendung von Zeit und Geld, als nutzlos bewertet. Ich habe dazu im ersten Teil als Beispiel das Schieben eines Autos als Vergleich herangezogen. Das ist nicht die Schuld des Autos! Qualitätsmanagementsysteme werden auch heute noch viel zu sehr geschoben. Das Manifest zeigt den Start-Knopf, das Gaspedal, die Blinker, das Navi, aber auch die Bremsen, Sprit und alle anderen wesentlichen Funktionen.

Das Manifest soll den Fokus darauf legen, was sein muss. Es handelt um ein konstruktives Manifest.

 

Markus Reimer Keynote Speaker Vortrag Qualität Qualitätsmanagement Wissen ISO9001 Digitalisierung Agilität Innovation Managementsysteme

Manifest Qualitätsmanagement Teil 6

Ziel des Manifests für ein  funktionierendes Qualitätsmanagement

Das Manifest soll in 111 Manifestationen mit dem Brennglas auf einzelne wesentliche Themen vorhandener Systeme fokussieren. Das Manifest ersetzt aber noch nicht einmal im Ansatz die jeweils gültige Norm. Im Gegenteil. Das Manifest unterstreicht, unterstützt die Norm. Und das Manifest folgt keiner chronologischen Ordnung. Die 111 Manifestationen können in beliebiger Reihenfolge gelesen, betrachtet, analysiert und auf das System der Organisation gerichtet werden. Es geht sodann darum, die einzelnen Manifestationen mit ehrlicher Selbstreflexion im eigenen System zu hinterfragen. Sollte das Ergebnis lauten: „So machen wir das!“, dann ist das gut so. Und sollte das Ergebnis nicht so lauten … ja dann!

Und hier sind die Manifestationen 026 – 030:

 

Qualitätsmanagement Manifestation 026:

IDENTIFIZIERE PERMANENT DIE THEMEN, DIE DEINE ORGANISATION BETREFFEN KÖNNTEN!

Als Auditor höre ich auf die Frage nach der Veränderung von externen und internen Themen durchaus häufig: „Es hat sich grundsätzlich nichts verändert!“ Das bezweifle ich immer wieder. Denn die Themen, die es zu beleuchten gilt, umfassen die gesetzlichen, technischen, wettbewerblichen, marktbezogenen, kulturellen, sozialen oder wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und das international, national, regional oder lokal. Und intern geht es um die Werte, Kultur, das Wissen und die Leistung der Organisation. Dass sich hier einfach nichts verändert innerhalb eines Jahres, scheint nicht nachvollziehbar zu sein.

Im besten und im normalen Fall hat ein Managementsystem eine klare Zielausrichtung, welche unabdingbar von externen und internen Einflüssen geprägt wird. Das gilt es zu überwachen und zu überprüfen. Systematisch. Konstruktiv. Permanent.

 

Qualitätsmanagement Manifestation 027: 

SCHAFFE EIN VERSTÄNDNIS DAFÜR, DASS FÜR VERBESSERUNGEN ALLE ZUSTÄNDIG SIND!

Es gibt kein nach ISO9001 Qualitätsmanagement-zertifiziertes Unternehmen, keine Organisation, in dem, in der kein Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP) eingeführt wäre. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten, die auch umfangreich eingeführt sind. Jedoch: Viele dieser eingeführten Systeme werden wenig bis nicht genutzt. Was dann ein System prinzipiell nutzlos macht. Was man dann gerne hört: „Wenn wir etwas zu verbessern haben, dann machen wir das gleich unmittelbar vor Ort!“ Das ist gut. Was aber dabei vergessen wird: Könnte es nicht sein, dass die Verbesserungsidee auch für andere Organisationseinheiten, für andere Standorte interessant sein könnte? Könnte es nicht sein, dass es für eine Verbesserungsidee schon Umsetzungserfahrungen gibt, von denen aber niemand weiß? Das hat etwas mit interner Qualität zu tun.

 

 

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Qualitätsmanagement Manifestation 028: 

RESPEKTIERE AKTIV DIE BEDÜRFNISSE AUCH VON NICHT SICHTBAREN BETEILIGTEN!

„Qualität ist, wenn der Kunde zurückkommt und nicht das Produkt!“. Das liest und hört man immer wieder. Und das ist auch nicht falsch. Aber damit wird Qualität schon lange nicht mehr ausreichend beschrieben. Dass die Norm ISO 9001 zwischen „Erwartungen“ und „Bedürfnissen“ unterscheidet ist schon mal ausschlaggebend. Und es gibt viele Bedürfnisse, die nicht offen formuliert, die noch nicht einmal sichtbar sind; sie sind aber trotzdem da. Ein gutes und damit ganzheitliches Managementsystem berücksichtigt das und geht damit weit über die Kundenerwartung hinaus.

Erwartungen können klar formuliert werden von denen, die unmittelbar kommunizieren. Kundenerwartungen sind dabei der Klassiker. Faire und wirkungsvolle Managementsysteme berücksichtigen Bedürfnisse weit über die Kunden hinaus.

 

 

Qualitätsmanagement Manifestation 029: 

SUCHE NACH PARTNERSCHAFTEN ZUR ERREICHUNG DER VISION!

Visionen sind, wer würde es bestreiten, für jedes Unternehmen, für jede Organisation von enormer Bedeutung. Und sie sind, sie sollen es auch sein: eine Herausforderung. Sie wird in einem immer komplexer werdenden Kontext eine immer noch größere. Daher sollte jede Organisation sich die Frage stellen, wer bei der Erreichung der Vision unterstützen könnte. Oder: Wer hat ähnliche Visionen? Kann man sie gemeinsam erreichen? Vielleicht auch: Können sie vielleicht nur gemeinsam erreicht werden? Visionen dürfen – und sollten – schon etwas größer gedacht werden. Somit sind sie auch nicht leicht zu erreichen. Daher ist es immer sinnvoll zu überlegen, wer bei der Verwirklichung hilfreich sein könnte; um dann eine Partnerschaft einzugehen.
In der UN-Agenda 2030 wird im Rahmen der „17 Ziele“ als Ziel 17 „Partnerschaften zum Erreichen der Ziele“ genannt.
Das ist mehr als klug! Und sollte beispielgebend sein!

 

 

Qualitätsmanagement Manifestation 030:

ANALYISIERE DEINE UMGEBUNG UND VERKNÜPFE DAS ERGEBNIS MIT DEINEM MANAGEMENTSYSTEM!

Die Forderung nach der sinnvollen und konstruktiven „Kontextanalyse“ wurde im Rahmen des Manifests schon angesprochen. Diese Kontextanalyse darf aber zu keinem „statischen“ und damit auch toten Ergebnisdokument führen. Es würde so zum einen sinnlos und zum anderen wäre es ein weiterer Beleg dafür, dass Qualitätsmanagement und ein Qualitätsmanagementsystem in der Praxis nutzlos sind. Wenn man es so macht, dann stimmt das. Zu oft wird der Anforderung nach der Kontextanalyse zwar nachgekommen, aber das zumeist auch dokumentierte Ergebnis findet keinen entscheidungs- und handlungsrelevanten Einzug in das Managementsystem. Diese Tür gilt es zu öffnen.

 

In (un-)regelmäßigen Abständen werden hier die nächsten Teile des Manifests für ein funktionierendes Qualitätsmanagement veröffentlicht.

 

 

„Manifest für ein funktionierendes Qualitätsmanagement“

 

1. Teil Manifestationen 001-005  

2. Teil Manifestationen 006-010

3. Teil Manifestationen 011-016

4. Teil Manifestationen 016-020

5. Teil Manifestationen 021-025

 

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Dr. phil. Markus Reimer ist Keynote-Speaker und Lead Auditor für Managementsysteme.