Kreise, Kuchen, Prüfungsrelevanz: Lotters Zusammenhänge

Auch wenn Wolf Lotters neues Buch „Zusammenhänge“ noch nicht einmal 300 Seiten umfasst, so ist es dennoch so gehaltvoll und verdichtet, dass man am Ende das Gefühl hat, man hätte 3000 Seiten gelesen. Und das Buch regt an.

Dieser Text hier ist keine Rezension im klassischen Sinne. Es ist ein Trigger-Text: Durch das Lesen des Buches wurde ich zu vielen Gedanken gedrängt, gezogen und motiviert. Das hier ist das Ergebnis.

 

Lotter-Texte

Einen Text von Wolf Lotter zu lesen ist grundsätzlich immer eine Freude. Und Herausforderung. Oder umgedreht. Sein Schreibstil ist ziemlich einzigartig. Seine Herangehensweisen so ungewöhnlich, wie witzig, wie überraschend, ernst und ironisch und ähnliches mehr. Die Texte sind stets gut recherchiert und schon immer hat es der deutsch-österreichische Essayist verstanden, dort Zusammenhänge herzustellen und offensichtlich zu machen, wo seine Leser*innen keine vermutet hätten. Und er lässt sie am Ende seiner Ausführungen zumeist staunend zurück – mit der Vorfreude auf seine nächsten Texte, um sich wieder neue Zusammenhänge erschließen zu lassen.

So ist das Monat für Monat im Leitartikel des von ihm mitgegründeten brand eins-Magazins und so ist es vor allem in seinen Büchern. Und so ist das vor allem in seinem neuen Buch. Hier werden nicht nur Zusammenhänge als Mittel zum Zweck gesucht und gefunden. In Wolf Lotters neuem Buch geht es grundsätzlich und ausschließlich um Zusammenhänge. Und darum, wie wir lernen, die Welt wieder zu verstehen. Was voraussetzt, dass wir sie wohl schon mindestens einmal verstanden haben.

Zusammenhänge als Thema ist nahezu ohne Fundament. Wo fängt man da an und an welcher Stelle ist vermeintlich alles über Zusammenhänge gesagt? Eine Herausforderung, die Lotter sich selbst ausgesucht und die er nun mit seinem aktuellen Buch erstmal für seine Leser*innen abgeschlossen hat.  Der Anspruch ist ein großer. Aber er gibt auf Twitter in einem Tweet vom 06.10.2020 auch gleich bekannt: „Ich schreibe keine Bedienungsanleitungen für das Leben anderer Leute. Ich schreibe Texte, damit die Leute anfangen, die Handbücher fürs eigene Leben zu schreiben.“ Lernen eben. Lernen kann man immer nur selbst. Man muss es wollen. Und insofern ist das Buch eine für alle individuelle und ganzheitliche Herausforderung zugleich; und noch mehr das, was daraus folgt – oder zumindest folgen sollte.

Was ist dieser Text hier? Er ist ein Überflug mit der einen oder anderen Landung in Wolf Lotters Ausführungen. Und was soll der Text bewirken? Dass man sich mit diesem „Monster-Thema“ auseinandersetzt: Zusammenhänge.

 

Was ist das Problem? 

Ich kann mich noch sehr gut an einen Tag im Wohnzimmer meines Doktorvaters Prof. Werner Schefold erinnern; ein Doktorvater, der diese Bezeichnung auch wirklich verdient hat. Er erzählte mir damals davon, dass bei seinen Vorlesungen die Student*innen mittlerweile am Anfang stets fragen würden, ob das, was er denn gleich lesen und lehren würde, denn auch prüfungsrelevant sei.

Ich kann die Frustration darüber verstehen: Denn mit dieser Frage wird die Absicht des Studiums auf den (Prüfungs-)Abschluss reduziert. Ein praktischer Reduktionismus, den Wolf Lotter im Allgemeinen in seinem neuen Buch anprangert. Obwohl er sagt, dass Reduktionismus zunächst nichts Falsches sei (S. 84).  Sobald aber der in der Alltagspraxis sicher zu großen Teilen notwendige Reduktionismus als solcher nicht (mehr) erkannt wird, dafür aber unser aller Denken und Handeln reduzierend vereinfachend beeinflusst, dann wird es schwierig. Für unsere Zukunft. Und Gegenwart.

Wolf Lotters Text zu den Zusammenhängen besteht insgesamt aus mehr als 360 000 einzelnen Buchstaben (S. 58), die insgesamt natürlich auch wieder eigene Zusammenhänge ergeben. Die Anzahl gibt er selbst an und ich habe sie nicht nachgeprüft. Aber es scheint plausibel zu sein und ich habe keinen Grund zu zweifeln. Obwohl der Zweifel wiederum ein guter Anfang wäre, dem Reduktionismus entgegenzutreten, wenn man denn den Aufwand betreiben will. Dort, wo aber nur nach Prüfungsrelevanz gefragt wird, dort muss weder gezweifelt, noch diskutiert werden. Es ergäbe sogar gar keinen Sinn. Das gibt eine Prüfungsrelevanz grundsätzlich nicht her.

Und so stellt Lotter ziemlich einfach und zutreffend fest: „Das Denken in simplen Kausalitäten ist ein Kind des alten Reduktionismus, der die Möglichkeiten aus den Augen verloren hat“ (S. 14) – und sie vor allem auch nicht mehr finden will. Wozu auch? Und genau das ist das Problem.

 

Lotters Überblick – ein Überflug über Zusammenhänge

Reduktionismus macht unsere Welt einfacher begreifbar. Wir begreifen zwar dann nicht, was wirklich passiert, aber der persönliche Aufwand ist geringer. Es ist viel einfacher sich anzuschließen, als eigene Möglichkeiten entdecken zu wollen. Aber grundsätzlich ist es ja so, so Lotter: „Niemand wird, wie es eine rückwärtsgewandte Politik formuliert, „mitgenommen«. Jeder muss sich selbst auf den Weg machen.“ (S. 19f). Das wäre der Ansatz. Dazu ist es aber notwendig, sich in der Welt zurechtzufinden, einordnen zu können und einen eigenen Weg zu finden.

Friedrich Nietzsche verfasste in seiner dritten Unzeitgemäßen Betrachtung das berühmte Postulat: „Es gibt auf der Welt nur einen einzigen Weg, den niemand gehen kann, außer Dir. Wohin er führt, frage nicht. Gehe ihn!“ Die Prüfungsrelevanz spielt hier keine Rolle. Es geht um Selbstbestimmung. Und die „Voraussetzung für dieses eigene, selbstbestimmte Leben ist die Kontextkompetenz,“ (S. 43) so konstatiert Wolf Lotter. Wenn der Kontext nicht verstanden, ja, noch nicht einmal gesehen und vermutet wird, dann kann man sich in diesem auch nicht bewusst bewegen und schon gar nicht selbstbestimmt.

Da ist es auch nur logisch, dass Wolf Lotter zwar die verschiedenen Kontexte, die natürlich auch wieder untereinander Interdependenzen, wenn nicht gar Kausalitäten haben, zusammenträgt und seziert. Aber er will den Text dieses Essays als Hypertext verstanden wissen, „denn er geht in jeder Zeile davon aus, dass die Leserinnen und Leser die darin gesammelten Anregungen als Sprungbrett für eigenes Denken und Weiterlesen nutzen.“ (S. 46). Nicht mehr. Aber ganz sicher auch nicht weniger. Die von ihm benannten und vorgestellten Zusammenhänge, in denen wir uns vorrangig befinden, sind technologischer, ökonomischer und organisatorischer Art. Das sind die so überschriebenen Kapitel in dem Werk, bevor er dann am Ende nochmal in einem gedanklichen Rundumschlag auf die neuen Zusammenhänge zu sprechen kommt.

 

Lotters Analysen – eine erste Landung in Zusammenhänge

Wolf Lotter hat für seine Zusammenhänge eine enorme Literaturrecherche betrieben, die Ergebnisse daraus in seine Gedankengänge konstruktiv und unterstützend integriert und ganz im Sinne einer wissenschaftlichen Arbeit umfangreich zitierend in seinen Text auch direkt und indirekt einfließen lassen. Das ist zum einen beeindruckend, aber zum anderen auch aufgrund der enormen Fülle und Dichte sehr herausfordernd zu lesen.

Wir befinden uns bekannter Weise in einer Wissensgesellschaft. Zumindest wird das sehr oft behauptet und der Widerspruch dazu hält sich in Grenzen. Hier könnte man vielleicht nochmals Nietzsche anführen, der in seiner ersten Unzeitgemäßen Betrachtung den Bildungsphilister verurteilt. Bildung als wesentliches Habitus-Merkmal – ohne jegliche praktische Konsequenz im Leben; also ohne Zusammenhang. Sind wir als eine so deklarierte Wissensgesellschaft eine Gesellschaft voller Bildungsphilister? Eine Frage, die am Ende dieses Artikels nochmals aufgegriffen wird.

Wolf Lotter bezieht sich in seiner Argumentation auf Konrad Paul Liessmanns „Theorie der Unbildung“: „Wissen existiert dort, wo etwas erklärt oder verstanden werden kann.“ (S. 12) Das ist klug formuliert, denn damit wissen wir auch, dass Wissen an sich nicht einfach so rumliegt. Es geht um das Erklären und Verstehen. Womit wir im weiten Feld der Hermeneutik mit ihren zentralen Kategorien wären: eben Erklären und Verstehen. Hierauf nimmt Lotter an einer späteren Stelle im Buch mit dem Hauptvertreter der Hermeneutik, Hans Georg Gadamer, konkret Bezug.

 

Lotters Analysen – eine zweite Landung

Wissen in der Wissensgesellschaft. Lotter zitiert hier den berühmten Satz John Naisbitts zur Informationsgesellschaft: „Wir dürsten nach Wissen, aber wir ertrinken in Informationen.“ (S. 80). Hier wird ein wesentliches Dilemma unserer Welt aufgezeigt. Und Wolf Lotter fordert sodann folgerichtig: „Wo potenziell alles vorhandene Wissen jederzeit und überall zur Verfügung steht, braucht es eine ordnende Struktur.“ (S. 49) Diese ist aber eben nur denkbar, wenn die entsprechenden Zusammenhänge erkannt und bewertet werden können. Dazu braucht es die Kontextkompetenz.

Sobald von Kontextkompetenz gesprochen wird, ist der nächste Schritt immer die Entscheidungskompetenz. Dazu braucht es dann „ein Verständnis für Mehrdeutigkeit, für ein Sowohl-als auch und – denn nur dann macht das Sinn – die Fähigkeit, innerhalb dieser Wahlmöglichkeiten klare, persönliche Entscheidungen zu treffen.“ (S. 54) Was uns daran hindert, wird in einem typischen Lotter-Satz zusammengefasst, der da lautet: „Wir wollen, was wir sollen – weil wir stets nur gelernt haben, zu finden, wonach wir suchen. Was wir auf dem Weg entdecken, sehen wir nur als Hindernis. Deshalb laufen viele lieber im Kreis herum.“ (S. 89) Kann man die Gegenwart mit all ihren Protagonisten – und nur zur Sicherheit: Das sind wir alle! – noch treffender beschreiben? Im Kreis zu laufen fordert keine Kontextkompetenz, aber das Erkennen von Prüfungsrelevanz; um dann auch ganz souverän und am besten von Dritten mit Zertifikat bestätigt weiter im Kreis laufen zu können.

 

Lotters Analysen – eine dritte Landung

Für mich etwas überraschend greift Wolf Lotter eine berühmte „Weltgesellschafts-Analyse“ aus den 90er Jahren auf: Den »Clash of Cultures«, des damals damit endgültig berühmt gewordenen Politikwissenschaftlers Samuel Huntington. Dieser diagnostizierte und antizipierte den wiederum viel kritisierten Widerspruch der religiösen und kulturellen Welten, die sich unversöhnlich gegenüberstünden. So ganz mag sich mir hier der Zusammenhang (!!) nicht erschließen, auf dieses Werk zurückzugreifen.

Aber wenn wir alleine beim Begriff des „Clash“ bleiben, dann hat Lotter eine nachvollziehbare Erkenntnis destilliert: „Es ist der Clash zwischen dem alten und dem neuen Sinn, die Auseinandersetzung zwischen dem Zusammenhang als Gleichmacher, als Nivellierer und den Zusammenhängen. Der Krieg zwischen dem Eindeutigen und dem Vieldeutigen.“ (S. 92) Und hier wird es am Ende keinen Sieger geben können, denn hier sitzen wir alle, und zwar wirklich alle im selben Boot auf dem riesigen Ozean der Komplexität mit unendlichen sicht- und unsichtbaren Zusammenhängen. Und darin und darauf müssen wir zurechtkommen. Oder wir werden zurechtgemacht. Kreise verlieren sodann ihre so billigen, wie überflüssigen Wegmarkierungen und Prüfungsrelevanzen spielen ob dann nicht mehr vorhandener status-quo-erhaltender Prüfungen keine Rolle mehr. Das bisher nur durch den Kontext Sicht- und Erlebbare wird dann plötzlich offensichtlich und ist da – und schlägt zu. Die dazu passende und zu befürchtende Frage wird dann sein: Wie konnte das denn jetzt passieren?

 

Lotters Analysen – eine vierte Landung

So fordert Lotter im Einklang mit dem Historiker Joachim Radkau „die Erziehung zum konkreten Denken“, welches eines der wichtigsten Bildungsziele überhaupt sei. Und dass das nicht geschieht, so Radkau, „macht die Bildungskrise aus.“ Und was meint das konkrete Denken? „Man kann das konkrete Denken auch Realitätssinn nennen, der sich aus Allgemeinbildung, Erfahrung und kritischem Zweifeln speist“, (S. 113) so Lotter. Die Ausrichtung auf Prüfungsrelevanz fehlt. Mit Recht.

Im Rahmen der vermeintlichen ökonomischen Rahmenbedingungen und Zielsetzungen und des daraus resultierenden ökonomischen Denkens werden Zusammenhänge ebenso reduktionistisch, wie auch unerkannt fatalistisch interpretiert – und danach gehandelt. Es geht vor allem immer darum, den vorhandenen Kuchen zu verteilen; auf vielen Ebenen und unter noch mehr Perspektiven ist das der Fokus. Der Einzige. Dass es dabei nicht nur sinnvoll, sondern viel mehr notwendig wäre, auch mal wieder einen neuen Kuchen zu backen, das ist erstmal nicht in der Planung; noch nicht einmal angedacht. „Innovation und Komplexität in der Ökonomie werden also nicht erschlossen, weil sich kein Grund findet, an der statischen, ewigen Wirtschaftsordnung der Dinge zu zweifeln. Das klingt nicht nur nach Vorgestern, das ist es auch.“ (S. 156)

Dass dieses verhängnisvolle Prinzip nicht nur makro-, sondern auch meso- und mikroökonomisch zutrifft, beschreibt Lotter mithilfe des Chaplin-Filmklassikers „Modern Times“ mehr als zutreffend: „Als Taylor mit seinem Scientific Management begann, war klar, dass dabei die Vorgabe des »One Best Way«, des einzig richtigen Wegs, die völlige Aufgabe eines Dialoges zwischen Arbeiter und Manager bedeutete – man erhielt nur Anweisungen, Rückfragen waren nicht vorgesehen – und den bis dahin noch vorhandenen Sinngehalt der Arbeit völlig beseitigen würde. Der Zusammenhang zu dem, was das Unternehmen macht, und damit auch die Frage, was man selbst den ganzen Tag, das ganze Leben über anstellt, wird dadurch ausgelöscht.“ (S. 220) Ein humanistisches Menschenbild sucht man hier vergeblich.

 

Lotters Analysen – eine fünfte und letzte Landung in Zusammenhänge

Wolf Lotter arbeitet sich nun an vielen konkreten und groß- und kleiner dimensionierten Beispielen, wie Digitalisierung, Autoindustrie oder auch Holzöfen regelrecht ab. Das ist beeindruckend zu lesen, denn hier werden die vielen Querverweise, Hinweise und eben Zusammenhänge vor- und dargestellt, aufgezählt, angetriggert. Das alles bringt er in direkten Zusammenhang mit Bildung und Unbildung und spitzt es zu: „Unbildung ist keine Banalität. Menschen sterben daran. Meist andere.“ (S. 174). Dieser Satz ist auf so viele Bereiche in unserer komplexen Welt übertragbar, dass es einfach (!!) unproblematischer erscheint, wenn man sich genau um diese Zusammenhänge nicht kümmert. „Was ich nicht weiß …“; dann lieber ungebildet. Es ist auch weniger anstrengend, denn „Bildung kostet Einsatz, Leistung, Engagement.“ (S. 235).

Das zusätzliche Problem dabei ist, dass die uns umgebenden Bildungssysteme genau das auch nicht erwarten, nicht fordern, noch nicht einmal andenken. „Bildung ist meist nach wie vor nicht Entwicklungsarbeit, sondern Dressur. Von Originalität, Individualität und, ein großes Wort in der akademischen Landschaft, Exzellenz wird umso mehr geredet, je weniger all diese in Erscheinung treten.“ (S. 263) Wie sollte auch Originalität und Individualität mit der Frage nach vorgedachter, bewährter und vergangenheitsreferenzierter Prüfungsrelevanz in Einklang zu bringen sein? Dann lieber Dressur. Wolf Lotter klagt mit Vehemenz zurecht an.

 

Lotters Ausblick – ein Abflug zum besseren Verstehen

Das letzte Kapitel befasst sich mit den neuen Zusammenhängen. Konkret geht es dabei „um Kommunikation, um Austausch, um gegenseitiges Verstehenwollen als Voraussetzung für das Verstehenkönnen. Das ist der Sinn des Sozialen und der Zweck aller Bildung im 21. Jahrhundert.“ (S. 242) Wer verstehen will, fragt nicht nach Prüfungsrelevanz, weil sie schlichtweg irrelevant ist. Und nur unter dieser Voraussetzung ist Bildung zu sehen, nur so kann sie in ihrer tragenden Eigenschaft verstanden werden; immer mit dem Ziel aus dem Kreis auszubrechen. Dazu braucht es neue Denkweisen, die zum Teil auf alten gründen; zum Beispiel: „In der Synthese liegt die Entwicklung, nicht im Gegensatz.“ (S. 279)

 

Im Hangar

An dieser Stelle soll nun nochmals der am Beginn genannte, in Lotters Buch nicht angesprochene Bildungsphilister aufgegriffen werden. Dieser zeichnet sich dadurch aus, dass er sich durch Bildung auszeichnen will. Er will sich durch Bildung profilieren, abgrenzen. Ein solcher will aber nichts ver-stehen, sondern nur Prüfungen be-stehen und mit diesen scheinen. Nicht sein. Die Anzahl erschlichener Promotionen ist ein Ausdruck dafür. Das Sendungsbewusstsein Vieler über die verschiedenen möglichen Multiplikationskanäle über Irrelevantes ist ein anderer. Modern gewordene Verschwörungstheoretiker mit ganz eigenen (einfachen!!) Zusammenhängen sind nochmals eine eigene Kategorie.

Wir haben demnach eine Art Bildungsphilister-Gesellschaft, die sich grundsätzlich für gebildet hält, es aber zu großen Teilen nicht ist. Und das hat nichts mit fehlenden Studienabschlüssen, sondern viel mehr mit mangelnder Kontextkompetenz, fehlendem Verstehen und wenig konkretem Denken zu tun. Diese konsequent konstruktiv anzugehen, dazu verhilft, das fordert Wolf Lotter mit seinem wichtigen, aufrüttelnden und damit mehr als lesenswerten Buch „Zusammenhänge“. Und nochmals: Das hat sehr viel mit „Realitätssinn zu tun, der sich aus Allgemeinbildung, Erfahrung und kritischem Zweifeln“ zusammensetzt. Das liest sich grundsätzlich leicht. Ist es aber nicht und leicht wird es auch nicht.

Im Kreis zu laufen und dabei verteilten Kuchen zu essen wäre einfacher.

 

 

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Dr. phil. Markus Reimer ist Keynote-Speaker und Lead Auditor für Managementsysteme.