Innovation to-go?
Coffee to go, Suppen to go und was nicht noch alles to go – alles gibt es heute zum „Unterwegs-Konsumieren“. Hauptsache man muss nicht verweilen und Zeit vertrödeln; zum Beispiel mit essen oder trinken – oder lesen oder nachdenken. Alles wertvolle Zeit. Selbst Wissen aufbauen durch Lernen und Studieren: Es gibt den Bachelor-Abschluss, eine Art „Diplom-to-go“.
Und für Menschen, die eigentlich gerne Bücher lesen würden, aber dafür auch keine Zeit haben, gibt es seit einigen Jahren das Erfolgsmodell des Unternehmens „GetAbstract“: Dort kann man sozusagen Bücher lesen lassen, das Wichtigste wird dann auf einigen Seiten zusammengefasst und den Kunden zur Verfügung gestellt. Wissen, also Know-to-go, gegen Abogebühren: Aber es sind noch mehrere Seiten zu lesen. Zwei junge Gründer gehen mit ihrem Unternehmen www.blinkist.com diesen Weg noch einen Schritt weiter. Hier gibt es eine App, die jedes Buch auf 15 Minuten zusammenfasst. Das sind ja dann fast schon Bücher to run!
Wir leben also immer mehr in einer Gesellschaft to go, in einem Life to go. Darüber mag man sich Gedanken machen … aber nicht jetzt!
In diesem Blog geht es vor allem um Innovationen. Und hier haben wir mit to-go definitiv ein Problem! Denn jeder Mensch hat ca. 100 Milliarden Gehirnzellen, die wiederum untereinander so vernetzt sind, dass dabei circa 100 Billionen Verbindungen entstehen. Damit befindet sich in jedem Kopf ein Netzwerk, das dem Internet um Einiges überlegen ist. Neues, und damit Innovatives entsteht in und auf diesen Verbindungen, wenn es zum Beispiel zu Irritationen kommt. Irritationen entstehen durch Nachdenken; zum Beispiel beim Lesen eines Buches. Aber „to go“ bedeutet nichts anderes, als dass wir lieber Autobahnen durch unsere Synapsyen bauen lassen, um uns selbst nicht mehr zu irritieren. Kurz und bündig reicht völlig! Hauptsache keine Zeitverschwendung. Darum: Dieser Beitrag ist heute auch „to-go“! Keine Zeitverschwendung! Potenziale hin, Potenziale her! Ende! Der Leser kann gehen! Go!