Expedit-Exodus: Entsetzen über IKEA

Das Expedit ist „der Apple“ der purismusaffinen Interieurdesigner: allereinfachste Handhabung. Man kann mit diesem einfachen und kostengünstigen IKEA-Regal sozusagen alles machen.

 

Das Ende des Expedit

Gestern ist die Bombe geplatzt: IKEA will sein berühmtestes Regal, das Expedit, aus dem Sortiment nehmen. Viele Möbelhäuser haben schon viele Regale aus dem Sortiment genommen. Und egal wie viele Regale vom vielfältigen Regalmarkt bisher genommen worden sind: Es hat nicht viele interessiert.

Aber nicht so beim Expedit! Hier gehen Kunden auf die Barrikaden, die das Regal entweder schon gekauft haben oder sich überlegen, dass sie vielleicht irgendwann mal eines kaufen könnten. Es wird sozusagen präventiv vermisst. Hamsterkäufe müssen befürchtet werden.  Es formiert sich Widerstand. Auf facebook wurden innerhalb weniger Stunden bereits 8000 Menschen erreicht, die sich der Rettungsaktion für das IKEA-Expedit aktiv anschließen. Kunden kämpfen also für und um ihr Produkt. Eine traumhafte Ausgangslage für ein Unternehmen. Doch warum ist das Expedit so erfolgreich?

 

Das Prinzip der Einfachheit: IKEA-Expedit

Das Expedit ist ein Paradebeispiel dafür, wie Einfachheit wirkt. Das Expedit ist „der Apple“ der purismusaffinen Interieurdesigner: allereinfachste Handhabung. Man kann mit diesem einfachen und kostengünstigen IKEA-Regal sozusagen alles machen: Einfach nur an die Wand stellen, als Raumteiler verwenden, Schubläden oder Türen einbauen, farblich kombinieren, man kann es beliebig stapeln, einen Schreibtisch dranbauen, Rollen anbringen und durch die Gegend schieben und nicht zuletzt ist es einfach aufzubauen: damit man schneller leben und nicht nur wohnen kann.

Es ist so ein bisschen wie „Lego“. Es handelt sich also mehr um ein Apple-Lego-Regal. Gänzlich ohne Schnickschnack!  Das Expedit steht für sich und kann überall verwendet werden: im Wohnzimmer, in Geschäften und Schaufenstern, im Büro, wo auch immer. Es ist multifunktional und auf keine besondere Zielgruppe beschränkt! Es ist in seiner Einfachheit und Universalität für alle da: fast so ein bisschen wie die Google-Startseite. Dort steht „Google“ und ein Eingabefeld. Sonst nichts. Fertig. Und mehr braucht es auch nicht. Insofern ist das IKEA-Expedit ein wenig wie ein Google-Apple-Lego-Regal.

Und dann stelle man sich jetzt mal vor, man würde der Welt Google, Apple und Lego nehmen… die Welt würde doch Kopf stehen!

Genau darum steht die Welt jetzt auch Kopf! Zumindest seit gestern 8000. Weil das Expedit verschwinden soll! Weil wir einfach alle ein bisschen google, apple und lego sind – und das ist ernst gemeint.