Wer würde Sie wohl schon vermissen?

„Möchten Sie Kunden vermissen? Nein? Dann holen Sie die Kunden an Bord – und legen Sie ab! Bevor sie Sie vermissen müssen! Die Verantwortung dafür liegt in einer Hand, nämlich bei Ihnen, bei den Unternehmen.“

 

„Jetzt ist sie weg!“

Oft weiß man das erst wertzuschätzen, was man verloren hat. Das ist keine neue und vor allem eine Erkenntnis, die auf Liebesbeziehungen zutrifft. Aber bei genauerer Betrachtung ist diese Erkenntnis auch auf Businessbeziehungen übertragbar. Ist nicht auch die Beziehung zwischen dem eigenen Unternehmen und den Kunden eine Art Liebesbeziehung? Man weiß sich zu schätzen, man vertraut einander, man verzeiht Fehler, man kommuniziert miteinander, bringt Vorschläge zur gegenseitigen Weiterentwicklung ein … das alles trifft auf beide Beziehungen zu: Liebes- und Businessbeziehungen. Sofern beide Beziehungen in Ordnung sind.

Wenn sich in einer Liebesbeziehung der eine Partner ab- und einer neuen Beziehung zuwendet: Wie stark wird bei diesem einen Partner dann das „Vermissen“ ausgeprägt sein? Lassen wir die Vermutung ganz ohne moralische Wertung einfach mal so stehen und wenden uns dem Business zu.

 

Wer vermisst hier wen: Kunden oder Unternehmen?

Dass auf der einen Seite das Unternehmen seine Kunden vermissen wird, steht außer Frage – alleine schon finanziell wirkt sich das Ausbleiben aus. Wenn aber nun auf der anderen Seite das Unternehmen verschwindet: Werden die Kunden das Unternehmen vermissen? Noch konkreter: Angenommen, dass Ihr Unternehmen vom Markt verschwindet: Würden Sie von Ihren Kunden vermisst werden? Oder wenden sich Ihre bisherigen Kunden einfach einem Wettbewerber zu und Sie spielen selbst in den Gedanken der Kunden keine Rolle mehr? Eine wichtige Frage!

Und diese Frage sollten sich Unternehmen immer wieder stellen: Würden mich meine Kunden vermissen? Wenn diese Frage nicht eindeutig mit „ja“ beantwortet werden kann, dann sollte man sich ganz schnell überlegen, was zu tun ist, um daraus ein sicheres „JA!“ zu machen. Das sichere „Ja“ bedeutet raus aus dem „Üblichen“, aus dem „Erwartbaren“ und hin zur „Begeisterung“ des Kunden und zur „Differenzierung“ zum Wettbewerber. So kann der Kunde sich nicht einfach abwenden, ohne dabei das Gefühl zu haben, etwas aufgeben zu müssen, etwas zu vermissen.

 

Wie Vermissen vermieden werden kann

Wie das gelingen kann? Mit Neuem! Mit Überraschendem! Mit innovativen Ideen! Lassen Sie Ihre eigenen und die Gedanken aller Beteiligten schweifen, um ein Vermissenspotenzial aufzubauen! Oder auf Neudeutsch: Der unique selling point – das Alleinstellungsmerkmal.

Das Vermissenspotenzial ist zugleich eine Notwendigkeit und Quelle für Ideen und Innovationen. Denn wie heißt es so schön: Die Konkurrenz schläft nicht. Was heute Ihr USP ist, ist morgen vielleicht schon Standard. Und Standard ist alles, aber eben kein USP.

(Mehr zum Thema: „Sind Sie ein Zombie? in einem Gastbeitrag von Roman Kmenta)

Insofern gilt es vorauszudenken hinein ins Neue. Holen Sie die Kunden an Bord – und legen Sie ab! Bevor sie Sie vermissen müssen! Die Verantwortung dafür liegt in einer Hand, nämlich bei Ihnen, bei den Unternehmen.

Das ist dann vielleicht auch der wesentliche Unterschied zu Liebesbeziehungen: Dort liegt die Verantwortung immer bei beiden Beteiligten; einer alleine wird immer scheitern. Liebe ist halt doch viel mehr als Business … zum Glück!

 

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