Roman Kmenta: Sind Sie ein Zombie?

Die Schnittmenge aus Innovation, Wissen und Qualität mit einem Zombie ist überschaubar. Wie überhaupt das komplette Spektrum von Zombies überschaubar ist. Sich darüber aber einmal Gedanken zu machen, um Ableitungen für sich und das eigene Business zu erkennen: Das ist sinnvoll. Und so haben mein geschätzter Business-Kollege Roman Kmenta und ich beschlossen, jeweils einen Gastbeitrag zu Zombies zu verfassen.

Und so danke ich Roman herzlich für seinen heutigen Beitrag in meinem Blog!

Den zweiten Teil zu diesem Beitrag – dann von mir – gibt es hier.

Und jetzt nochmals die Frage:

Sind Sie ein Zombie?

Gastbeitrag von Roman Kmenta, Unternehmer und Keynote Speaker

 

Kennen Sie Zombies? Oder besser gesagt wissen Sie was ein Zombie ist? Möglicherweise haben Sie welche in einem Film gesehen, oder in einer Serie. The Walking Dead z.B. ist ja zurzeit extrem erfolgreich. Ich selbst habe mich in den 70er im Kino bei „Ein Zombie hing am Glockenseil“ gegraust. Aber da musste ich durch. Das musste ich gesehen haben.

Umso erstaunter war ich Zombies in meiner Tätigkeit als Unternehmensberater in Vertrieb und Marketing wieder zu begegnen. Es gibt sie und sie leben … wenn man das als leben bezeichnen kann. Es handelt sich dabei um die unterste Form von unternehmerischer Existenz (das trifft es vielleicht besser als „Leben“). In der Tat ähnelt dieser Typus von Unternehmern bzw. Unternehmen Zombies. Warum?

Was sind Zombies?

Lassen Sie uns zu diesem Zweck die Zombies, die wir aus dem Kino kennen kurz beschreiben. Zombies existieren, aber leben nicht wirklich. Sie haben ein Gehirn, das auch für sie offenbar die Grundlage ihrer Existenz darstellt. Das sieht man daran, dass sie bei Zerstörung desselben, tatsächlich sterben. Zombies sind auf unmittelbare Bedürfnisbefriedigung ausgerichtet. Sie leben sprichwörtlich „von der Hand in den Mund“. Gedanken an das Gestern oder das Morgen denken Zombies nicht. Zumal sie vermutlich gar nicht denken … nicht in dem Sinne wie wir es verstehen.

Zombies bewegen sich, aber langsam (die klassischen, die ich kenne zumindest). Zombies sind nicht sehr widerstandfähig (und daher leicht zu eliminieren), aber es gibt viele davon. Es tauchen immer wieder neue auf. Gleichzeitig können Zombies durchaus auch über Jahre oder Jahrzehnte existieren, ohne sich weiter zu entwickeln, aber auch ohne zu verhungern (das können sie ja per Definition nicht). Ihre diesbezüglichen Ansprüche sind offenbar nicht sehr hoch.

Was haben Zombies mit Unternehmen zu tun?

Was hat das jetzt mit Unternehmen zu tun? … fragen Sie sich jetzt vielleicht berechtigter Weise. Ich sehe einfach, dass viele Unternehmen und Unternehmer, sich wie Zombies verhalten. Sie existieren, ohne zu leben. Keine Planung, keine Weiterentwicklung. Immer gerade so viel Geschäft, um heute zu überleben. Morgen ist morgen. Keine schnellen Bewegungen, wenn überhaupt welche. Keine Fortschritte. Keine Reflexion. Kein Wunsch nach Wachstum. Wenn die Existenz irgendwie aufrechterhalten wird reicht das schon. Übertreibe ich? Ja, wahrscheinlich … wenn auch nicht sehr.

Und wo findet man diese Zombies? Überall, wenn auch vor allem unter kleinen und kleinsten Unternehmen. Warum? Weil es Zombies aufgrund Ihrer Eigenschaften im Normalfall nicht schaffen substanziell zu wachsen. Größer zu werden. Sich zu verändern. Dazu braucht es Ziele, Reflexion, Kreativität und mehr Energie. Doch all das fehlt Zombies, wie bereits erläutert.

Die Geburt eines Zombies

Aber woher kommen diese vielen Zombies? Nun, sie entstehen oft so, oder so ähnlich: Lassen Sie uns einmal annehmen Denise (der Name ist frei erfunden und Ähnlichkeiten zu echten Personen sind rein zufällig) hat Ihre Friseurlehre erfolgreich abgeschlossen und ein paar Jahre später die Meisterprüfung abgelegt. Im Salon, in dem sie arbeitet ist sie unzufrieden. Der Chef ist launisch, die Kolleginnen zickig und die Bezahlung schlecht. Warum also nicht einen eigenen Friseursalon betreiben? … ein Gedanke, der schon öfter mal aufgetaucht und dessen Zeit jetzt gekommen ist.

Also kratzt sie all ihre Ersparnisse zusammen, auch noch die Ihres Mannes und die Eltern schießen auch noch etwas zu. Sie sucht ein Lokal in dem 5.000 Seelen Ort in dem sie wohnt. Das ist schnell gefunden. Vieles steht leer. Auch ein Name „Hairstyle Denise“ ist schnell gefunden. Es wird renoviert und all das gekauft was man in so einem Friseursalon eben braucht. Ein paar Stühle und große Spiegel aus der Konkursmasse eines anderen Salons. Eine Eröffnungsanzeige im Stadtblatt, die Ihr ein Freund eingeredet hat, der dort Redakteur ist. Noch schnell eine Preisliste erstellt. Waschen, schneiden, föhnen. Damen und Herren. Herrenservice für 25 €. Die Damen zahlen mehr. Das ist so bei Friseuren. Und schon kann es losgehen.

Die Kundinnen und Kunden kommen. Zuerst zögerlich, dann mehr. Die Kunden sind zufrieden. Die Preise ok. Es pendelt sich ein. Sie arbeitet viel. Mehr als früher und muss sich abends und am Wochenende auch noch um Buchhaltung und ähnlichen Kram kümmern. Wenn viel zu tun ist, ist sie abends zu müde zum Denken und wenn die Kunden mal ausbleiben zu beschäftigt mit Existenzängsten.

Doch ab und an, in einem der seltenen Momente dazwischen fragt sie sich ob sie glücklich ist. Glücklicher als vorher? Und dann schaut sie, etwas neidisch, auf den einen Friseur in der Stadt, 10 km entfernt, der zehn Mitarbeiter hat, das dreifache verlangt (und erhält) wie sie und bei dem man zwei Wochen auf einen Termin warten muss. Doch zu dem nächsten Gedanken – „Wie macht der das?“ – der Gedanke, der sie möglicherweise aus ihrem Zombie-Dasein herausführen könnte, kommt es nicht mehr. Eine Kundin betritt das Geschäft.

Die Geburt eines Zombies. Zufällig, dem natürlichen Lauf der Ereignisse und all den anderen folgend, die denselben Weg schon gegangen sind, vollkommen ungeplant (genau das ist das Problem) werden so jeden Tag neue Zombies geboren. Deshalb gibt es so viele.

Gibt es auch große „Unternehmens-Zombies“?

Dennoch, bisweilen fallen auch größere Unternehmen in Zombie-ähnlichem-Verhalten zurück. Wenn der Wunsch Bestehendes zu erhalten stärker wird als der Neues zu schaffen, sich zu verändern, zu wachsen (und damit meine ich nicht unbedingt nur Umsätze und Gewinne). Man geht dann vorsichtigere, kleinere Schritte und achtet ganz genau darauf wohin man steigt. Bevor man einen gewagteren Schritt setzt, geht man ihn lieber nicht. Man beschäftigt sich so sehr mit der Aufrechterhaltung der aktuellen Existenz, dass für das Morgen, geschweige denn das Übermorgen keine Denk-Ressourcen mehr übrig sind. Man erstarrt in den immer gleichen Mustern und Abläufen. Oder man erstarrt überhaupt.

Sind Sie nun ein Zombie?

Und wenn Sie sich nun immer noch fragen, ob Sie ein Zombie sind, etwas ängstlich, weil Sie befürchten, dass die Antwort JA lauten könnte, kann ich Sie beruhigen. Sie sind keiner. Zombies lesen nicht. Und schon gar keine ganzen Beiträge. Maximal die Überschriften.

Zombie … und dann?

Doch, um nicht allzu schwarz zu malen (ich möchte ja nicht, dass Sie nach diesem Beitrag unter einer, wenn auch nur leichten, depressiven Verstimmung leiden): Entwicklung ist möglich! Endlich eine gute Botschaft. Muss ja auch so sein. Es gibt sie ja die aktiven, innovativen, bahnbrechenden und weltverändernden Unternehmer und Unternehmen. Und: Man muss nicht als Zombie starten. Noch eine gute Botschaft. Warum nicht gleich auf einer der folgenden Evolutionsstufen einsteigen und sich das etwas öde und mühsame Zombiedasein ersparen?

Die (weiteren) Stufen auf der Leiter der Unternehmensevolution lauten:

1.     Zombie – Credo: Was ist ein Credo?

2.     Preisspieler – Credo: Wir sind billiger!

3.     Optimierer – Credo: Wir sind besser!

4.     Regelbrecher – Credo: Wir sind anders!

5.     Gamechanger – Credo: Wir sind!

Und ein neues Unternehmen kann auf jeder dieser Stufen beginnen, sich vorwärts, aber auch rückwärts entwickeln. Bereichsweise oder auch als Ganzes. Mit all den Vor- und Nachteilen, die jede Evolutionsstufe mit sich bringt. More Risk, more Fun! Mehr dazu ggfs. später einmal.

Die Blaupause für Ihre geschäftliche Entwicklung

Doch ich möchte Sie nicht ganz ohne Plan dafür (und der vielleicht immer noch im Raum stehenden Frage: Bin ich ein Zombie?) zurücklassen und habe Ihnen das E-Book „Der Business Quantensprung“ (speziell, aber nicht nur, für selbstständige Dienstleister) mitgebracht. Dieses können Sie hier downloaden.

Darin finden Sie zwar nicht die Blaupause für das nächste Google, aber einen praxiserprobten und gut strukturierten Prozess zur erfolgreichen Weiterentwicklung Ihres Unternehmens.

Für alle Führungskräfte in Unternehmen mit Vertriebsorganisationen: Holen Sie sich das E-Book auch. Das etwas adaptierte Modell speziell dafür finden Sie hier. Die Inhalte des E-Books lassen sich für Ihre Organisation sinngemäß ebenso anwenden.

NEIN! – Sie sind kein Zombie!

Ich hoffe Sie konnten die eingangs gestellte Frage für sich inzwischen mit einem klaren und deutlichen NEIN beantworten. Teilen Sie den Beitrag in den sozialen Medien (siehe unten), wenn Sie meinen, dass es mehr Menschen gibt, die diesen lesen sollten (Zombies lesen ja bekanntlich nicht).

Kommentare jeglicher Art können Sie dann ebenso dort hinterlassen, oder auch direkt an mich rk@romankmenta.com schicken.

Ihr

Roman Kmenta

Unternehmer, Autor und Keynote Speaker