Notwendige Innovation … oder Detonation

Warum sollte man sich nicht durch Hollywood inspirieren lassen?  Der Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt, wenn es um eine notwendige Innovation geht.

 

Januar 2015 – keine Detonation

Da haben wir ja nochmal Glück gehabt: Der Asteroid mit dem wenig wohlklingenden Namen „2004BL86“ flog im Januar 2015 einigermaßen knapp an unserer Erde vorbei. Es gab keine Detonation und auch ansonsten keine Auswirkungen – außer das eine oder andere mulmige Gefühl. Aber das auch nur vorm Fernseher.

Noch nie kam uns ein bekannter und damit erfasster Asteroid so nah. Aber er flog eben vorbei und wir konnten durchatmen – leider können wir das nicht so lange, wie wir das vielleicht möchten. Denn 2029 und dann nochmals 2036 wird der schon seit längerer Zeit bekannte Asteroid „Apophis“ der Erde nahe, ja, sogar sehr nahe kommen. Und das Schlimme dabei ist: Noch immer können Wissenschaftler nicht hundertprozentig ausschließen, dass er mit uns kollidieren wird. Ein ganz und gar unangenehmer Gedanke.  Selbst wenn man – rein aus sprachästhetischen Motiven heraus – behaupten kann, dass man lieber, Laokoon nicht unähnlich, von einem „Apophis“ getroffen wird, als von einem „200BL86“. Das Ergebnis bleibt trotzdem zunächst einmal das Gleiche. Was also tun? Abwarten oder Gegenmaßnahmen treffen?

 

Notwendige Innovation – by Hollywood

Hollywoods Filmindustrie denkt sich der Effekte wegen permanent wildeste Szenarien aus, die die Erde bedrohen könnten – eine Art notwendige Innovation der Apokalypse: Außerirdische, Riesensaurier, Riesenaffen, nicht mehr rotierende Erdkerne, abreißender Golfstrom, Riesenwellen … und eben Einschläge aus dem All. „Deep Impact“ oder „Space Cowboys“ nehmen das reale Szenario von 2029 oder 2036 schon mal vorweg und bieten dann auch Lösungen an. Natürlich wird in den Filmen stets die notwendige Innovation gerade in letzter Sekunde noch gefunden. Bei heranrasenden Asteroiden bietet sich gerne an: Jemand muss ins All fliegen und die drohende Gefahr in die Luft (ein Scherz am Rande) sprengen. In Space Cowboys übernehmen das alte Haudegen wie Clint Eastwood, Tommy Lee Jones, Donald Sutherland oder James Garner. Wenn auch mit Drama und persönlichen Opfern und Pathos: Es klappt. Selbstverständlich!

 

Notwendige Innovation by Realität

Diese Filmvorlagen aus L.A. sind ja durchaus ein Treiber für die Gegenwart und Zukunft. Denken wir an Captain Picards Computer (siehe dazu Blog-Artikel: Ok Google!).

Nun haben wir in der Realität mit Apophis das Problem, dass die Gegenmaßnahme, egal welcher Art diese auch ist, auf jeden Fall klappen sollte. Denn eine Innovation ist ja zunächst nur eine Idee, die sich dann aber in der Praxis bewährt und sich daraus folgend etablieren kann. Wenn sich die Idee in der Praxis nicht bewährt, dann wars das eben. Also wenn Picards Computer sich nicht meldet oder keine Antwort gibt: Dann war das eben nur eine Idee, aber keine Innovation. Wenn aber Alexa oder Google antwortet, dann haben wir eine Innovation.

Bei unserem Apophis-Problem ist das keine befriedigende Option. Denn wir brauchen für 2029 tatsächlich eine Idee, die sich sofort etablieren kann: darum ist das eben eine notwendige Innovation – die zerstörerisch wirkt; auf oder an oder in Apophis. Und warum sollte man sich nicht durch Hollywood inspirieren lassen?  Der Vorstellungskraft sind keine Grenzen gesetzt, wenn es um eine notwendige Innovation geht.

Einzig die Vorstellung, dass uns 2029 Clint Eastwood retten kann, ist vielleicht ein bisschen weit hergeholt. Er ist dann 99 Jahre alt.

Obwohl: Wenn das ganz einfach notwendig ist?