Krieg der Kokosnüsse

In der Januarausgabe des Wirtschaftsmagazins „brand eins“ wurden zwei interessante Zahlen veröffentlicht, die die Welt, so wie wir sie kennen, völlig auf den Kopf stellen.

Steven Spielberg hat den Haien dieser Welt einen Bärendienst erwiesen, als er seinen Thriller „Der weiße Hai“ auf den Markt brachte. Ein Schocker, der dazu verleitete, sich vor Haien zu fürchten, auch wenn man nur in Badeweihern in Niederbayern im Wasser plantscht ohne einen klaren Blick bis zum Grund des Wassers zu haben. Ein mulmiges Gefühl bleibt. Wer gibt mir die Garantie, dass nicht doch irgendwer einen Hai ausgesetzt hat, als er nicht mehr ins Einweckglas passte oder dass so ein Mord-Tier über die Donau aufwärts nach Niederbayern geraten sein könnte. Der Hai an sich ist kein Spaß. Soweit dürften sich alle einig sein.

Nun aber die Fakten des „brand eins“-Magazins (Januar 2013, S. 10):

Zahl der jährlichen Todesfälle durch Haiangriffe weltweit: 12;

Zahl der jährlichen Todesfälle durch herabfallende Kokosnüsse: 150

 

Ich habe Ihnen, werter Leser, die Leerzeile vor dieser Zeile zum Staunen, Schlucken, Nachdenken gegönnt. Nun aber müssen wir dieser Tatsache ins Auge sehen. Wir haben einen völlig unterschätzten Killer unter uns: die Kokosnuss. Ihre Gefährlichkeit beschränkt sich zwar grundsätzlich darauf, dass sie zum Zeitpunkt des geplanten Anschlags sich über dem Kopf des Opfers befinden muss. Aber dies hat für Ihre zukünftigen Fernurlaube einen Eintrag in Ihr Survivalbuch verdient. Sollten Sie zum Beispiel an einem fernen Strand auf der Flucht vor Uhrenverkäufern sein, und Sie haben zum einen als Fluchtoption, sich hinter (und damit unter) einer Kokospalme zu verstecken und zum anderen in haiiges Meerwasser zu laufen: Nehmen Sie die Haie; Spielberg hin, Spielberg her.