Die sprayenden Schiedsrichter von Brasilien

Und so laufen die Schiedsrichter jetzt mit einer Spraydose am nicht vorhandenen Gürtel durch das Spiel, um gegebenenfalls den Fußballern bei einem Freistoß vor die Füße zu sprayen.

 

Wer schreibt, der bleibt – die neuen Schiedsrichter

Die Fußball-WM in Brasilien mit der neuen Aufgabe für Schiedsrichter zeigt es uns mal wieder: Was man nicht schriftlich hat, das zählt einfach nicht so richtig. Aus diesem Grund ist es nur logisch, dass man den Fußballspielern die Grenzen aufzeigt – und zwar schriftlich. Ob das nun in Form eines Papiers, auf dem mit einem Stift was geschrieben steht, oder ob das mit einem Spray auf dem grünen Rasen geschieht: Einerlei. Stift oder Spray – das sind Fakten. Alles andere ist Larifari.

Das Spray im Fußball ist nicht grundlegend innovativ – das gibt es schon seit Jahren. Aber Herr Blatter meinte, dass es nun an der Zeit wäre, dieses Spray nebst einhergehender Methode konsequent auch während der WM zu verwenden. Und so laufen die Schiedsrichter jetzt mit einer Spraydose am nicht vorhandenen Gürtel durch das Spiel, um gegebenenfalls den Fußballern bei einem Freistoß vor die Füße zu sprayen. Das hat nach meinem Dafürhalten direkt etwas Witziges: Die Spieler stehen ja schon, der Freistoß ist in wenigen Sekunden Geschichte, aber man hat was Schriftliches auf dem Rasen. Schön. Wenn´s geht, warum soll man es dann nicht machen?

 

Der kreative Schiedsrichter

Es ist für mich aber auch nur eine Frage der Zeit, bis die Schiedsrichter beginnen werden, das stets am Mann befindliche Spray kreativ zu verwenden. Denn so mancher Spieler ist nach manchen Entscheidungen von Schiedsrichtern so sehr aufgebracht, dass Ersterer Letzteren doch immer etwas nahe kommt; um es mal einigermaßen emotionsfrei zu formulieren. Wäre es da nicht eine gute Möglichkeit, dass der Schiedsrichter dann einfach ganz schnell einen Spraykreis auf dem Boden um sich zieht? So wie ein Vampirjäger einen Knoblauchring um den Vampir anbringt. Nur gehts dann hier nicht gegen Vampire, sondern gegen zum Beispiel Pepes. Die Frage ist: Was wäre dem Schiedrichter lieber? Aber: Der angreifende Spieler hat die Grenze auf jeden Fall schriftlich vor sich auf dem Boden: bis hierhin – und nicht weiter. Ob der emotionsgeladene Spieler, nennen wir ihn wieder Pepe, diesen Kreis wahrnimmt? Falls nicht, dann kann der Schiedsrichter das Spray auch notfalls in die weit aufgerissenen Münder wild geifernder Spieler sprühen – sozusagen einen Spraykreis direkt um die Zunge ziehen.

 

Der ganz kreative Schiedsrichter

Und wenn das dann immer noch nicht klappt, dann kann der Schiedsrichter auch auf den Inhalt der Dose verzichten und nur noch die Dose verwenden… eher die zwar kreative, aber eben nicht mehr schriftliche Methode.  Auch das würde sich schnell in Spielerkreisen herumsprechen: „Achtung, der Schiedsrichter hat wieder seine Dose dabei!“ Oder wenn die heimischen Fans sich anschicken, dem Schiedsrichter wenig witzige Lieder, wie „Schiedsrichter, wir wissen, wo dein Haus wohnt!“  aggressiv zuzusingen: Weiß man sicher, dass der Schiedsrichter kein bisher verkannter Graffity-Künstler ist? Und ein Stadion hat viele Flächen! Ich denke, dass eine Spraydose viele kreative Möglichkeiten bietet. Insofern gilt es von Seiten der Schiedsrichter Herrn Blatter ein großes Lob auszusprechen – meine Meinung.

Aber was wäre eigentlich, wenn der Schiedsrichter auf die Spraydose drückt und … es passiert nichts?  Dann kann man nur darauf hoffen, dass gerade in diesem Spiel als Joker Cristiano Ronaldo mit all seiner Erfahrung mit Gels und Sprays mit auf dem Platz steht …

 

Einen weiteren Blog-Artikel zum Thema „Fußballweltmeisterschaft“ finden Sie hier: Erst Fußball, dann Fressen, dann Denken.

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