Welt. Wasser. Tag. Und Innovationen.

Wissen Sie, wer in Deutschland am meisten Wasser verbraucht? Und wissen Sie, was die 13jährige Aysha aus Äthiopien den ganzen Tag lang macht? Was machen senkrechte Gitter in der Wüste? Kennen Sie einige  Wasserinnovationen? Und ja: Morgen ist Weltwassertag! Zeit, sich mal kurz um dieses Element zu kümmern.

 

Wasser ist für alle da! Fidirallala!    

Wenn wir hier in Deutschland oder in Österreich oder in der Schweiz von Wasser sprechen, dann sprechen wir grundsätzlich von einem Gut, welches in Hülle und Fülle für alle da ist. Oder eher war? Ganz so belanglos ist das Sprechen über Wasser nicht mehr. 2018, 2019 und gleich auch noch 2020 haben uns gezeigt, dass es doch nicht so selbstverständlich ist, dass es einfach so regnet, selbstverständlich regnet und unsere Reservoirs aufgefüllt werden.

Morgen, 22. März, ist Weltwassertag. Das ist gut. Vielleicht regnet es sogar; oder es schneit. In Deutschland, Österreich oder der Schweiz. Aber das ist unerheblich. Anderswo regnet es sicher nicht. Auch nicht am Weltwassertag. Und ziemlich sicher auch nicht davor und ebenso nicht danach. Deswegen: Wasser ist für alle da? Nein! Ist es nicht.

Etliche Länder und damit viele Menschen stehen vor dem Aus, also auf dem Trockenen. In der Wüste. Es staubt. Bei uns nicht. Noch nicht. Vielleicht.

Wenn wir auf unseren Verbrauch schauen: Wo wird unser Wasser verbraucht? Beim Trinken? Fürs Klo? Oder Duschen? Wieder nein.

53 Prozent unseres Gesamtwassers, und das sind etwa 12,7 Milliarden Kubikmeter pro Jahr, werden von Energiekonzernen als Kühlwasser für die Energieversorgung genutzt. 24 Prozent des Gesamtverbrauchs ist der verarbeitenden Industrie zuzurechnen. Und erst dann, mit 22 Prozent, fallen wir unmittelbar ins Gewicht durch die öffentliche Trinkwasserversorgung.

 

Wasser ist für alle da? Fidirallala?    

Auch wenn wir in unseren Breitengraden noch ganz gut unterwegs sind – was nicht unser Verdienst, sondern einfach nur unser Glück ist, so haben wir in anderen Ländern eine komplett andere Situation. Das „World Resource Institute“ hat vor knapp zwei Jahren untersucht, wo der Wasserstress wohl am größten ist und wird. Und 17 Staaten sind davon besonders betroffen. Vor allem im Nahen Osten und in Nordafrika ist und wird die Lage noch weiter prekär. Indien mit seinen 1,3 Milliarden Einwohnern und hier vor allem dann Nordindien ist besonders betroffen.

2,2 Milliarden Menschen verfügen über keinen regelmäßigen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Und 785 Millionen Menschen haben noch nicht einmal eine Grundversorgung mit Trinkwasser, so berichtet Unicef zum Weltwassertag 2021.

Insgesamt lebt also ein Viertel der Weltbevölkerung in Regionen, die schon jetzt oder bald nicht mehr genügend Wasser zum (Über-)Leben haben. Da ist dann so ein Weltwassertag schon mal ein gutes Zeichen. Mehr aber eben auch nicht.

Wenn das Wasser nicht vor Ort ist, dann muss der Mensch zu dem Ort, wo das Wasser ist. Das ist zu großen Teilen enorm beschwerlich und für uns, die immer einen Zugang zu einem funktionierenden Wasserhahn haben, eigentlich unvorstellbar. Wie die dreizehnjährige Aysha aus Äthiopien diese Herausforderung meistert, wird in diesem Film der Unicef Deutschland erzählt.

Mit anderen Worten: Wir müssen uns auf vielen, vielleicht auch auf allen Ebenen um unser Wasser kümmern. Sonst brennt die Luft. Und vor allem haben wir dann nichts, mit dem wir löschen könnten.

 

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Mikro-Wassermanagement

Natürlich ist es nun sehr schwer, aus Deutschland heraus den Wasserstress in Indien zu bekämpfen. Aber natürlich gibt es Unterstützungsmöglichkeiten, wenn man sich dafür interessiert und dafür etwas tun möchte.

Aber es gibt noch viel mehr die Möglichkeit, im eigenen Bereich etwas zu tun. Der tropfende Wasserhahn? Ist der sofort repariert oder tropft er erstmal eine ganze Weile rum? Und es ist unerheblich, ob sich der Wasserhahn im Unternehmen, im Sportverein oder zuhause befindet. Wassertropfen ist Wassertropfen. Energiesparen ist Wassersparen. Es sei an den Verbrauch von Energieunternehmen von 54 Prozent des Gesamtverbrauchs erinnert. Wissen Sie, dass ein Geschirrspülgang in der Regel viel weniger Wasser verbraucht als das Geschirrspülen mit den Händen? Vor allem dann, wenn das übliche Eco-Programm des Geschirrspülers verwendet wird. Lassen Sie das Wasser beim Duschen, beim Händewaschen oder beim Zähneputzen durchgehend laufen? Bei sich zuhause? Bei sich im Betrieb? Es gibt viele Ansatzpunkte. Sie sind zugegeben banal. Aber sind sie deswegen weniger wichtig? Eigentlich ist ja immer Weltwassertag.

 

Vier Wasserinnovationen: Makro-Wassermanagement

Sicherlich kennen Sie die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen. Das sechste Ziel ist formuliert: Die Verfügbarkeit und nachhaltige Bewirtschaftung von Wasser uns Sanitärversorgung für alle gewährleisten. Da steckt viel drin. „Für alle“ heißt dann wohl „für alle“. Und das ist eine enorme Herausforderung. Vor allem, wenn man bedenkt, dass wir dazu nur noch acht Jahre und knapp neun Monate Zeit haben. Dann haben wir nämlich das Zieljahr 2030 erreicht. Wollen wir das also erreichen, dann müssen wir dynamisch und innovativ werden.

Darum sollen im Folgenden zum Weltwassertag einige Innovationen vorgestellt werden, die sich des Problems „Sauberes sicheres Wasser für alle!“ annehmen.

 

Innovation Nummer 1: Der Wasserverwandler Nummer 1

Hier geht es um ein Filtersystem in einem Zylinder, das pro Tag mehr als 20.000 Liter verschmutztes Wasser in Trinkwasser verwandelt. Diese Zylinder können fast überall in sofort an oder in einem Fluss oder einem Brunnen in Betrieb genommen werden. Integrierte Solarzellen und sogar ein optionales Windrad sorgen für eine unabhängige Energieversorgung und es läuft 10 Jahre lang ohne Wartung. Hier geht es zur Website: Sunspring Hybrid

 

Innovation Nummer 2: Wolkenfischer für die Nebelernte

Es gibt wirklich sehr trockene Orte auf diesem Globus, die aber andererseits zeitweise sehr nebelig sind. Nebel ist Wasser, das man nicht trinken kann. Zumindest nicht unmittelbar. Hierfür wurden Nebelkollektoren entwickelt, die den „Nebel ernten“. Wenn die Nebelschwaden durch die senkrecht aufgestellten dichten Netze ziehen, dann bleiben kleine Wassertropfen an den Fasern hängen. Diese laufen dann am Maschenwerk herab in einen dafür vorgesehenen Wasserspeicher. Das ist mühsam und die „Ernte“ ist nicht üppig. Aber es ist der erste Schritt, der ja nun nach und nach weiterentwickelt werden kann. Und hier geht es zur Website: CloudFisher for fog harvesting

 

Innovation Nummer 3: Nullenergiebewässerung

Eine EU-finanzierte Arbeitsgemeinschaft hat großflächige Photovoltaik-Bewässerungssysteme für die Landwirtschaft entwickelt, die komplett über erneuerbare Energien betrieben werden und den Wasserverbrauch nachweislich um etwa 30 % reduzieren können. Das liest sich nicht nur doppelt gut. Und hier wird das Projekt und die Ergebnisse weiter vorgestellt: Nullenergiebewässerung

 

Innovation Nummer 4: Ein natürliches Verfahren …

… an die Spitze der Revolution für sauberes Wasser bringen. So ist auf der Cordis-Seite der Europäischen Kommission der Anspruch an diese Innovation überschrieben. Und weiter im Text: „Wasser ist eine Grundvoraussetzung für das Leben von Menschen, Tieren und Pflanzen – doch der Klimawandel bedroht die weltweite Wasserversorgung, da viele Regionen der Gefahr schwerer Dürren ausgesetzt sind. Ein EU-finanziertes Projekt hat eine Membran entwickelt, die von einem natureigenen Verfahren inspiriert ist, um nachhaltig eine umfassende Versorgung mit sicherem und sauberem Wasser zu gewährleisten.“ Und hier wird die Membran beschrieben: Aquaporin Inside®

 

Weltwassertag – kurzes Fazit

Es gäbe sicher noch viele weitere Innovationen im weiten Feld des Wassers, die hier noch angesprochen und gezeigt werden müssten. Nicht nur zum Weltwassertag. Doch all diese Innovationen, wie auch diese beeindruckende Maschine, helfen nicht, wenn nicht viele mitmachen.

Insofern sollte es unser Anspruch sein, ob zuhause, im Unternehmen, in der Freizeit, im politischen und gesellschaftlichen Alltag, dass wir unseren Beitrag leisten. Und wenn es erstmal nur der Umgang mit dem Wasserhahn ist. Oder der Verzicht auf die Plastikflasche. Die Steigerung des Bewusstseins für die Bedeutung von Wasser.

Und: Nicht nur zum Weltwassertag.

 

 

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