26 mögliche Gründe für Working Out Loud

Ich wollte vor einiger Zeit „meinen“ ersten Working Out Loud Circle ins Leben rufen. Dazu habe ich drei Menschen angesprochen, zu denen ich schon länger Kontakt habe, diesen aber nur sehr unregelmäßig. Sie kommen aus verschiedenen Branchen und sind über ganz Deutschland verteilt. Ich habe sie also angeschrieben. Keiner von ihnen kannte Working Out Loud … doch dann!

 

Working Out Loud – eine Notwendigkeit?

Als ich vor einigen Monaten zum ersten Mal Working Out Loud ernsthaft wahrgenommen habe, wusste ich nicht, auf was ich mich da einlasse. Heute weiß ich es und es ist gut so. Es ist sogar richtig gut so!

Working Out Loud scheint eine unbändige Anziehungskraft zu haben, auf die schon so viele Menschen gewartet haben – zwar ohne das zu wissen, aber sehr wohl das zu spüren. Doch was macht die Faszination dieser kollaborativen Methode aus?

Es ist wohl die ureigenste intrinsische Triebfeder des Menschen als soziales Wesen, die letztendlich die Begeisterung ausmacht. Working Out Loud bietet einfache und vor allem systematisch – durch die 12-Wochen-Circle – Möglichkeiten, diesem sozialen Habitus nachkommen zu dürfen: Ein soziales Wesen sein zu wollen und zu können. Und das vor allem intensiv statt oberflächlich. In einer Welt, in der man Freund und Freundin durch einen einzigen Klick im Internet werden kann, ist das vielleicht eine mehr als notwendige Gegenbewegung.

 

Working Out Loud – eine Anwender-Lawine

Ich wollte vor einiger Zeit „meinen“ ersten Working Out Loud Circle ins Leben rufen und habe dazu drei Menschen angesprochen, zu denen ich schon länger Kontakt habe, diesen aber nur sehr unregelmäßig. Sie kommen aus verschiedenen Branchen und sind über ganz Deutschland verteilt. Ich habe sie also angeschrieben. Keiner von ihnen kannte Working Out Loud. Alle haben unmittelbar und sofort zugesagt. Und zwar mit Begeisterung. Und das ist doch phänomenal! Menschen binden sich freiwillig 12 Wochen lang an Working Out Loud. Freiwillig. Einfach so. Was also passiert da bei Working Out Loud, das uns so begeistert? Was sind mögliche Gründe?

 

26 mögliche Gründe für die Begeisterung für Working Out Loud:

  1. Ich lerne andere Menschen intensiv kennen.
  2. Sie lernen mich kennen – ich bin interessant!
  3. Ich lerne dadurch wiederum mich auch besser kennen.
  4. Ich darf ihnen meine Ziele, meine Vorhaben offenbaren – zumindest eines.
  5. Diese anderen Menschen interessieren sich für meine Ziele.
  6. Sie fragen nach, um zu verstehen, was ich will – haben echtes Interesse!
  7. Sie bieten Hilfe an und ich nehme sie gerne an – und bin dankbar.
  8. Ich bin auch an den Zielen meiner Gegenüber interessiert – es inspiriert.
  9. Wir fragen uns gegenseitig, wer uns dabei helfen könnte – es netzwerkt!
  10. Ich baue mein soziales Netzwerk noch weiter aus – es netzwerkt noch mehr!
  11. Ich lege für mich fest, was ich erreichen will und wie ich vorgehen werde.
  12. Ich verändere vielleicht meine Ziele oder konkretisiere sie nochmals.
  13. Ich erstelle Pläne und Listen – ich rede nicht nur, ich mache einen Plan.
  14. Ich gehe eine Selbstverpflichtung ein – aber es ist ja meine eigene Pflicht!
  15. Ich gehe dann systematisch vor – ich habe eine Anleitung an der Hand.
  16. Ich erzähle in einer Woche von meinen Erfolgen – und bin stolz.
  17. Ich höre den anderen zu ihren Erfolgen zu – es freut mich.
  18. Ich unterstütze sie – und werde Teil deren Erfolge.
  19. Sie unterstützen wiederum mich – es ist ein Nehmen und Geben.
  20. Ich lerne und entwickle mich weiter – in eine Richtung, die mir nicht vorgegeben ist, sondern die ich selbst will.
  21. Ich erkenne immer wieder neue Möglichkeiten – ich verwirkliche mich.
  22. Dadurch lerne ich mich noch besser kennen – und greife neue Ziele an.
  23. Ich werde großzügiger, flexibler.
  24. Ich werde offener, kreativer, innovativer.
  25. Ich werde bewusster, zuvorkommender, wertschätzender.
  26. Und letztendlich mache ich dadurch die Welt ein bisschen zu einer besseren …

 

Das alles mache ich mit Methoden, die es eigentlich schon lange gibt. Nur gab es diese noch nicht in dieser Zusammenstellung, noch nicht mit diesem Anspruch und noch nicht in dieser Systematik. Das Prinzip ist einfach. Mit den vor einigen Tagen wiederum überarbeiteten Circle-Guides von John Stepper kann es jeder Mensch sofort umsetzen. Privat und beruflich. Viele machen es mittlerweile. Working Out Loud breitet sich aus. Es ist eine Lawine. Eine positive Lawine. Für mich und für mein Unternehmen.

Es gibt aber einige wenige Grundvoraussetzungen, um Working Out Loud zu einem Erfolg werden zu lassen. Der Initiator John Stepper formuliert fünf Kernelemente, die sozusagen das Betriebssystem des eigenen Handelns darstellen. Ohne ein Grundverständnis für diese Kernelemente ist es nicht möglich, Working Out Loud sinnvoll durchzuführen. Um was geht es?

 

Die fünf Kernelemente von Working Out Loud – Das Betriebssystem

  1. Zielgerichtet entdecken

Unser zielgerichtetes Denken ist sehr oft geprägt von „Plan“ und „Machen“. Funktioniert der Plan, dann scheint alles bestens zu sein. Doch wie oft haben wir das schon erlebt, dass das, was am Ende nach Plan erreicht wurde, dann doch nicht das ist, was uns zufriedenstellt? Weil ein wesentlicher Punkt oftmals unberücksichtigt bleibt: Das Feedback von anderen. Aus diesem Grund ist es sinnvoll, weniger einen Plan stur zu verfolgen, als vielmehr erst nur die Richtung festzulegen. In diese Richtung gehen wir los und fangen an zu entdecken: neue Wege, neue Möglichkeiten, Sackgassen und neue konkretere Ziele.

Statt einer konkreten Endstation der Reise gibt es nun viele mögliche Endstationen – von denen ich zu Beginn der Reise noch nicht einmal wusste. Das ist eine logische Grundlage für Innovation und Agilität in Unternehmen! Dass dies eben sowohl im Privaten, als auch im Beruflichen mehr als sinnvoll sein kann, liegt auf der Hand. Doch wie funktioniert das?

 

  1. Aufbau von sozialen Netzwerken

Es geht hier nicht um die einfache Vernetzung auf Social-Media-Plattformen. Es geht um das echte Wahrnehmen der anderen und es geht auch um das eigene Wahrgenommen werden. Denn wie wir wissen: Es gibt viele Menschen, die auf facebook oder anderen Plattformen hunderte, vielleicht sogar tausende Kontakte, oftmals genannt „Freunde“ haben, aber trotzdem alleine sind.

Es handelt sich hier um den Aufbau eines sozialen Netzwerkes, dessen Wissen, Erfahrung und Kompetenz ich erweitere und welches ich für mich auch nutzen kann. Der Aufbau dieses Netzwerkes ist Aufwand – aber er lohnt sich. Selbstverständlich ist es nun möglich, ein derartiges Netzwerk zum Beispiel innerhalb von Unternehmen aufzubauen – über Abteilungs-, Standort- und Ländergrenzen hinweg. Für die so oft propagierte agile Organisation, aber auch für die Innovationsfähigkeit von Unternehmen ist dieses übergreifende und interdisziplinäre Denken eher Notwendigkeit als Kür. Dies ist für den privaten Bereich genauso zutreffend.

 

  1. Die eigene Arbeit sichtbar machen

Netzwerke können vor allem dann unterstützen, wenn diese wissen, um was es eigentlich geht. Also ist es notwendig, die eigenen Vorhaben, die eigenen Mühen, die eigene Arbeit vorzustellen – sichtbar zu machen. Durch das Netzwerk wird Feedback gegeben. Es werden Fragen gestellt, die vielleicht völlig neue Optionen auftun – oder die die Konkretisierung des eigenen Vorhabens, des eigenen Zieles erfordern. Das alles hilft weiter. Voraussetzung ist aber zum einen die Sichtbarkeit; und dass das, was sichtbar gemacht wird, auch das ist, worauf es einem ankommt. Selbstdarstellung hat hier keinen Platz. Es würde komplett in die Irre führen und wahrscheinlich einen energiegeladenen Circle auch derangieren. Dies ist vielleicht im organisationalen Kontext zutreffender als im privaten, da man sich im ersteren sehr oft in konkurrierenden Denkkategorien befindet. Dies gilt es zu überwinden. Wie? Durch …

 

  1. Echte Großzügigkeit zeigen

Es ist ein Nehmen in Netzwerken. Vor allem aber ein Geben. Ein Netzwerk rein ausgerichtet auf die eigenen Interessen ist egoistisch und wird nicht den Erfolg bringen, den man sich erwartet. Ein Circle funktioniert auch nicht als Publikum für Einzelne. Ein Netzwerk funktioniert, wenn jeder vorrangig bereit ist zu geben. Dadurch dass alle – oder sagen wir die Allermeisten – geben, ist das Nehmen eine logische, ja, sogar eine zwingend kausale Konsequenz. Das heißt: Als Teil des Netzwerks interessiere ich mich für die Belange der anderen und gebe genau dazu mein ehrlich wertschätzendes und konstruktives Feedback. Nur so und ausschließlich so macht Working Out Loud in Organisationen Sinn!

Dieses Kernelement kann organisational Probleme bereiten, sofern die dort etablierte Kultur dem Prinzip des Gebens entgegenspricht – Stichwort: Wissen ist Macht. Dazu passt „Großzügigkeit“ nicht im Geringsten. Aus diesem Grund, kann Working Out Loud auch nicht top-down durchgesetzt werden: „Meine Damen und Herren, wir haben folgende Ziele zu erreichen und dazu bilden Sie jetzt fünf WOL-Circle. In zwölf Wochen will ich Ergebnisse sehen!“ Tja.

 

  1. Den Horizont und Habitus erweitern

Oben, bei den 26 möglichen Gründen für die Begeisterung für Working Out Loud habe ich geschrieben, dass es möglich ist, die Welt ein bisschen zu einer besseren zu machen. Das ist ein Grundanliegen von Working Out Loud. Das ist also nicht meine Idee. Wenn die Welt also eine bessere werden soll, dann müssen die in ihr handelnden Menschen besser werden. Zunächst also ich selbst. Ich muss nicht ganz toll und sehr gut und hoch angesehen und was auch immer werden. Ich muss immer nur ein Stück besser werden als zuvor. Damit sollten wir auch beginnen – und der Rest dürfte sich von selbst ergeben.

Denn das Entscheidende ist nicht, dass wir die 12 Wochen gewinnbringend für alle durchlaufen, feiern und dann weitermachen wie bisher. Das Ziel muss es sein, eine Verhaltensänderung zu schaffen. Netzwerken, die eigenen Anliegen sichtbar machen, daran zusammen mit anderen arbeiten, großzügig zu sein soll eine Selbstverständlichkeit werden. Das ist nicht nur für das eigene Leben, sondern auch für Unternehmen von größtem Interesse. Und es ist das Ziel von Working Out Loud.

Eine Schlussernüchterung: Bei aller Euphorie um Working Out Loud darf eines aber nicht vergessen werden: Es ist kein Selbstläufer. Es ist trotz allem Arbeit – Working eben.

 

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