RUUUUUUUHHEEEEE!!!!! – Das Rauschen der Kreativität

Wer seiner Kreativität freien Lauf lassen will, der sollte irgendwo hingehen, wo es ein wenig laut ist; zum Beispiel unter der Dusche. Dort ist Wasserrrauschen – garantiert unter 70 dB; sofern man nicht in den Niagara-Fällen duscht.  Doch ständig duschen, nur um kreativ sein zu können, ist umständlich.

 

Konzentration versus Kreativität

Wer sich konzentrieren, zum Beispiel, weil er etwas lernen und anschließend wissen will, braucht Ruhe. Geräuschlosigkeit. Kein Geschrei, kein Getöse. So sagt man. Und irgendwie ist es auch nachvollziehbar: Wer schon mal versucht hat, sich bei so fröhlichem, wie lautem AC/DC-Liedgut zu konzentrieren, wird wissen, dass das das Einfachste nicht ist.

Wie ist das jedoch, wenn man sich nicht so sehr konzentrieren, sondern viel mehr kreativ sein will? Hilft hier auch die Stille? Das Nicht-Geschrei und Nicht-Getöse? Weit gefehlt!

Für die Kreativität brauchen wir eine Schippe mehr als Stille – da ist ein wenig Getöse ganz gut. Aber auch nicht zu viel. So sagt man – so etwa die drei Wissenschaftler Ravi Mehta, Rui Zhu and Amar Cheema. Sie kommen bei der selbstgestellten Frage „Is Noise Always Bad?“ zu der eigenen Antwort: „Nein!“; oder besser: „No!“ Sie haben in einer Studie belegt, dass eine gewisse Hintergrundgeräuschkulisse für das kreative Denken – und damit für zukünftige Innovationen – eine nicht unwesentliche Förderung darstellt. Aber: Die Geräuschkulisse sollte nicht mehr als ungefähr 70 dB betragen. Diese Lautstärke beschäftigt uns sozusagen unterschwellig und wir sind ein wenig abgelenkt – vom versehentlichen Konzentrieren. Denn Konzentration ist wiederum nicht allgemein gut fürs kreative abschweifende träumerische Denken.

Fassen wir zusammen: Wer sich konzentrieren will oder muss, der sollte das auf oder in einem stillen Örtchen tun. Wer kreativ sein will, der sollte irgendwo hingehen, wo es ein wenig laut ist; zum Beispiel unter der Dusche. Dort ist Wasserrrauschen – garantiert unter 70 dB; sofern man nicht in den Niagara-Fällen duscht.  Doch ständig duschen, nur um kreativ sein zu können, ist umständlich. Das ist sofort nachzuvollziehen.

 

Das Rauschen der Kreativität

Und genau aus dieser Not heraus, nicht ständig der Kreativität wegen duschen zu müssen, wurde die Noise-App „Coffitivity“ erfunden: Eine App, in der einfach die alltäglichen Hintergrundgeräusche in einem Cafe mit Stimmengewirr, klappernden Tellern und Tassen und Schritte aufgenommen sind und in einer Endlosschleife abgespielt werden können: Und so sitzt man, obwohl eigentlich zuhause in der Stille, rein akustisch in einem wuselnden Cafe, wahlweise in Paris, Texas oder Brasilien. Man ist sozusagen international kreativ und kann den kommenden Innovationen dieser Welt freien Lauf lassen.

Wenn man sich anschließend nach dem kreativen Flow vielleicht auf das eine oder andere Detail konzentrieren will, dann braucht man für die dazu notwendige Stille keine  App; noch nicht: Man schaltet vorerst einfach nur aus. Wenn man dann nach so viel Kreativität und Konzentration sich ausruhen möchte, dann aktiviert man die App „Sleep and relax“: In allen Zellen ist Ruh`.

Schreckt man dann wieder aus dem „Sleep-and-relax-Modus“ auf, weil man meint, dass man AC/DC schon wieder mit Axl Rose als Sänger gehört hat, und seien es auch nur 7 dB … dann müsste hier dringend, sehr dringend eine App erfunden werden:

RUUUUHEEEE!!!!

 

Hier können Sie Kontakt zu Dr. Markus Reimer aufnehmen.