Kaiser killt Kaiser

Die beiden Berliner Brüder Kaiser führen schon seit vielen Jahren ein sehr erfolgreiches Unternehmen: proDentum. Sie stellen her und vertreiben preisgünstigen Zahnersatz; ein Produkt, wie es scheint, das wohl auch die nächsten Jahre stets gefragt sein wird. Es sei denn, die Menschen verlieren keine Zähne mehr. Zum Beispiel, weil die Zahnpflege der Menschen enorm wirkungsvoll betrieben wird. Das heißt: Kaisers sind durchaus davon abhängig, dass Menschen weiterhin ihre Zahnpflege nicht unbedingt mit Nutella, aber zumindest einigermaßen nachlässig betreiben. Insofern liegt es natürlich nahe, dass nicht nur der Zahnarzt den behandelten Kindern für ihre Tapferkeit Bonbons schenkt, sondern dass auch Kaisers nicht vorrangig an der akkuraten Zahnpflege der Menschen interessiert sind. Das ist nachvollziehbar.

Ein Ansatz für innovative Ideen: Mache das Gegenteil von dem, was erwartbar wäre oder von dem, was üblich ist. Das Impf-Prinzip.

Die Kaisers nahmen sich genau diesen Ansatz vor und entwickelten ein konträres Produkt zu ihrem Zahnersatz: Denttabs. Das ist eine Zahnputztablette, der Zahnpasta wohl weit überlegen, von der Fachwelt zunächst mit Skepsis, aber nun respektvoll akzeptiert, wissenschaftlich getestet und zertifiziert, von mittlerweile ca. 15.000 Kunden verwendet und von diesen geschätzt und damit ein mittlerweile recht erfolgreiches Produkt auf den Märkten der Dentalhygiene; Tendenz: steigend.

Herr Kaiser und Herr Kaiser haben etwas sehr Wichtiges erkannt: Sie lösen mit ihrem Unternehmen erfolgreich Probleme, aber diese Probleme könnten auch schon vorher – vor ihrem Unternehmen – gelöst, verzögert, verhindert werden. Welches Produkt konnte also dem eigenen Unternehmen gefährlich werden? Die Kaiser-Konsequenz: Bevor Produkte anderer uns gefährlich werden, werden wir lieber uns selbst gefährlich! Kaiser gegen Kaiser! Das ist nachahmenswert! Denn so manches heute nicht mehr existente Unternehmen hätte so denken sollen wie die Kaisers. Zum Beispiel das „Quelle-Katalog“-Unternehmen hätte zur richtigen Zeit nur einmal die Frage beantworten müssen, was seinem Katalog gefährlich werden könnte …

Trotzdem zu schnell genickt! Kaiser und Kaiser sind ebenfalls geschlagen, wenn in Zukunft Zahnpflege gleich über das Trinkwasser gewährleistet wird:  Die USA, aber auch die Schweiz, versetzen mittlerweile ihr gesamtes Trinkwasser mit Fluorid, um zu verhindern, dass säurebildende Bakterien die Zähne angreifen…

Tja, was nun, die Herren Kaiser?

Brause-Denttabs für die deutschen Trinkwasserreserven?

Wie man sieht: Das Innovationserfordernis findet nie ein Ende …