Erkannt durch die Fluten: Die Guten.

Das Rote Kreuz, die Feuerwehren, die Bundeswehr, das Technische Hilfswerk, die Malteser und Johanniter und viele andere Organisationen treten plötzlich in den Vordergrund! Das ist in den langsam schwindenden Wassermassen wieder einmal der Beleg dafür, dass es kaum etwas Schlechtes gibt, ohne dass nicht auch etwas Gutes dabei wäre. So ist es auch diesmal wieder geschehen.

  • Der unglaubliche Zusammenhalt – trotz vielzitierter Ellbogengesellschaft
  • Die enorme Hilfsbereitschaft der Jugend – trotz „der Jugend von heute“
  • Das riesige Spendenaufkommen der Menschen – trotz angeblicher „Geiz ist geil“- und egoistischer Mentalität
  • Auch: Das Bewusstsein darüber, dass der Mensch die Natur zwar bändigen kann, aber nur solange die Natur das zulässt.
  • UND: Die meistens nicht sichtbaren Hilfsorganisationen.

Fast alle Hilfsorganisationen agieren im Alltag eher im Hintergrund. Viele davon haben sogar Nachwuchsprobleme – im Gegensatz zu Top-Model- oder Superstar-Aktionen. Vielleicht ist das so, weil man sich der Aufgaben dieser Organisationen gar nicht so richtig bewusst ist. Sicher: Kippt jemand um, ist ein Unfall passiert oder brennt die Hütte, dann kommt jemand, um zu helfen. Und in Deutschland kommt immer jemand zum Helfen. Das ist eine Selbstverständlichkeit. Man hat ein Recht darauf, dass einem geholfen wird. Ob die Helfer das nun ehrenamtlich oder hauptamtlich machen, das ist dem „Geholfenen“ zumeist einerlei. Hauptsache, es ist jemand da, der hilft. Aber nur wenn man sie braucht. Andernfalls: Unwichtig.

Und wie sehr diese Organisationen nun tatsächlich da sind, mit welcher Professionalität, mit welchem Engagement, mit welchem Mut … um das der breiten Öffentlichkeit sichtbar zu machen, dazu braucht es dann so eine Flut. Man kann viel aus dieser Katastrophe lernen, mitnehmen, sich in Erinnerung behalten. Und man kann viel für die Zukunft tun … Man kann das Rote Kreuz, die Feuerwehren, die Bundeswehr nochmals mit anderen, offeneren Augen sehen. Dafür könnte die Flut auch tatsächlich etwas Gutes gehabt haben.

Dass das für die direkt Betroffenen weder ausreichend Trost noch irgendeine Hilfe ist, ist verständlich. Aber gesagt werden sollte es trotzdem.