Die ganz geheime Flucht

Nun ist es also raus! Die Volkszählung brachte es ans Tageslicht. Nachdem die Finanzkrise vor gar nicht allzu langer Zeit viel Geld verschwinden ließ, verschwinden nun auch Menschen. Und zwar verschwinden sie auch nicht einzeln, sondern in Anlehnung an das verschwundene Geld auch gleich in großen Zahlen. In Deutschland sind nun über eine Million Menschen verschwunden. Das hat die Volkszählung von 2011 (!!) heute, am 31.05.2013 (!!), ergeben. Und sofort fragt man sich: Wo sind sie denn alle hin?

Die Vermutung, dass sie einfach geflüchtet sind, liegt nahe. Der Ökonom Daniel Gros warnt gegenwärtig die Deutschen davor, ihr Geld zu verlieren und rät deswegen, das Geld wegzukonsumieren. Aber das liegt dem Deutschen an sich nicht so. Er spart viel lieber. Oder er baut Häuser. Aber durch den Immobilienhype reicht das Ersparte immer weniger dazu, aus Geld sinnvolles Betongeld zu machen. Oder wenn, dann nur mit enormen Krediten. Aber dazu reichen dann die vom Deutschen geliebten Bausparverträge wieder nicht aus. Und dann erreichte die Deutschen letzte Woche noch die Meldung, dass Fracking das Bier sauer werden lassen würde. Und weiter hörte man davon, dass das Drohnen-Projekt des Bundesministeriums für Verteidigung fast 700 Millionen Euro gekostet hat und das Ergebnis ungefähr Null ist. Und dann hörte man davon, dass immer mehr deutsche Steuersünder in der Schweiz erwischt würden. Und es flimmerte die Meldung über die verschiedenen Kanäle, dass die großen Konzerne ihre riesigen Gewinne steuerlich auf knapp vor Verluste rechnen und dass die Abgeordneten des Bayerischen Landtags kurz vor Inkraftreten des „Verwandten-Beschäftigungsverbots – außer bei Altfällen“ noch schnell ganz viele Altfälle schafften … und dann hört man heute, dass Deutschland über eine Million weniger Einwohner hat als vermutet. Wohin sie sind? Still und heimlich verduftet. Es stellt sich dabei nur eine Frage: Warum eigentlich nur eine Million?