Die ewige Liebe und so

Es gibt was zu feiern! Vor allem in England. Vielleicht nicht unbedingt das erste Spiel der englischen Nationalmannschaft der gerade gestarteten Fußballeuropameisterschaft. Aber auf jeden Fall die Geburtstagsfeiern von Queen und Prinz: Sie wurde 90 und er 95 Jahre alt. Und noch immer sind sie ein – so scheint es – glückliches Paar, welches die Liebe aufrechterhalten kann. Das ist ein Fall für die Regenbogenpresse, aber ist Liebe auch ein Fall für einen Blog zu den Themen Innovation, Wissen und Qualität?

Durchaus: Denn was Queen Elizabeth und Prinz Philip geschafft haben und noch immer schaffen, das schaffen nun wirklich nicht viele: Ein Zueinanderstehen, trotz zurückliegender Höhen, Tiefen und Kurven, und ein Miteinander im Voranschreiten in der Gegenwart und in die Zukunft. In einer Welt der Schnell- und geradezu oftmals Beliebigkeit ist dies schon verwunderlich. Und an dieser Stelle wechseln wir nun den Ort des Geschehens: Von der Welt des englischen Königshauses und der Liebe hinein in die Welt der Unternehmen. Das Zueinanderstehen, trotz Höhen, Tiefen und Kurven, und ein Miteinander in  der Gegenwart und Zukunft erwarten Unternehmen von ihren Mitarbeitern, aber das erwarten auch die Mitarbeiter von ihren Unternehmen. Unumstritten ist, dass das Miteinander zwischen Mitarbeiter und Unternehmen der wesentliche Faktor für das Einbringen von Ideen, für das Teilen von Wissen oder auch die Gewährleistung von Qualität darstellt. Und wenn von einem Miteinander gesprochen wird, dann sprechen wir von einem so freiwilligen, wie selbstverständlichem Miteinander – also von einer so gearteten etablierten Unternehmenskultur! Das erwarten Unternehmen und das erwarten Mitarbeiter. Das Problem: Erwartungen sind Erwartungen, aber eben noch keine Umsetzungen.

Was ist also zu tun? Was machen Queen und Prinz und auch andere Paare richtig, die schon so lange dieses erfolgreiche Miteinander und die Liebe er- und vorleben? Und lassen sich diese Prinzipien auch auf Unternehmen übertragen?

Es gibt dazu einige wissenschaftliche Studien, deren repräsentative Ergebnisse nicht so gänzlich überraschen. Das Geheimnis des Erfolgs liegt in einem sich immer wieder wiederholenden gemeinsamen Abgleich der Partner zwischen Ideal und Realität und der sich daraus erarbeiteten und für beide Seiten stimmigen Balance. Das heißt: Die Erwartungen für Gegenwart und Zukunft sind die für beide Seiten akzeptierte Schnittmenge aus Idealzustand und Realität. Daraus ergibt sich – ein weiterer wesentlicher Faktor – das Maß der Hilfsbereitschaft: Beide Seiten wissen, wie viel sie vom jeweils anderen erwarten können: Nicht mehr, aber vor allem auch nicht weniger. Dieser Einklang bringt ein großes Maß an Sicherheit, Geborgenheit oder letztlich Vertrauen, mit sich – der vierte Faktor. Und ein leider allzu oft als nicht ganz so wichtig erachteter Faktor ist: Humor! Partner, die viel gemeinsam lachen, sind nachvollziehbar enger miteinander verbunden, als Partner, die nicht miteinander lachen, weil es scheinbar nichts zu lachen gibt. Beispiel: Gemachte Fehler können durch Maßregelungen, Vorwürfe und bestrafende Konsequenzen gehandhabt werden. Der andere Blickwinkel wäre: Durch gemachte Fehler entsteht Wissen und daraus ergeben sich Chancen zum Andersmachen – zu Innovationen. Oft kann über die meisten Fehler nach deren Behebung sogar gelacht werden. Kann! Nochmaliges Stichwort: Die Unternehmenskultur!

Somit können wir festhalten, dass die Faktoren für langlebige erfolgreiche Partnerschaften nicht überraschend neu, aber zum einen leicht zu verstehen und zum anderen leicht zu übertragen sind: Auf Unternehmen, auf Freundschaften oder auch – derzeit aktuell im Vordergrund – auf Fußballmannschaften. Und das alles ist über viele wissenschaftliche Studien auf allen Kontinenten belegt.

Vor einigen Jahren haben übrigens Forscher der Uni Genf noch einen weiteren Faktor für die ewige Liebe gefunden: Ehen seien unter anderem vor allem dann stabil, wenn die Frauen schlauer sind als ihre Partner. Ist das etwa eine Erklärung dafür, dass so viele Ehen geschieden werden? Naja, manche Fragen sollten auch erst gar nicht gestellt werden, oder?